Bad Oldesloe. Das Pflegeheim Riedel im Oldesloer Kurpark will sich vergrößern, hat aber schlechte Karten. Politiker protestierten im Ausschuss.
Gegen den geplanten Erweiterungsbau des Pflegeheims Riedel im Oldesloer Kurpark regt sich erheblicher Widerstand. Kritiker sehen darin einen zu schweren Eingriff in die „grüne Lunge“ der Stadt.
Lokalpolitiker und Bürger protestierten in der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses gegen das Projekt, das noch weit größere Auswirkungen auf die historisch bedeutsame Grünfläche haben könnte, als den teilweisen Verlust der Liegewiese an der Salinenstraße: Die CDU befürchtet sogar, dass der gesamte Kurpark seinen Status als Landschaftsschutzgebiet verlieren könnte.
Schwerer Eingriff in die „grüne Lunge“ der Stadt
Eine in der Vorlage vorgeschlagene Variante sieht vor, dass nicht nur der für den Erweiterungsbau vorgesehene Bereich aus dem Schutzgebiet herausgenommen werden soll, sondern der gesamte vordere Kurpark – etwa ein Fünftel des gesamten Parks. Die Stadtverwaltung begründet das damit, das die Nutzung dieses Teils mit Liegewiese, Boulebahn, Tennisplätzen und temporären Zirkusveranstaltungen ohnehin dem Grundgedanken eines Landschaftsschutzgebietes widerspreche.
Für den Stadtverordneten Andreas Lehmann (CDU) ist jede Art der Bebauung eine unerträgliche Vorstellung: „Ich bin entsetzt darüber, was hier passieren soll.“ Anfangs habe sich die Diskussion um einen kleinen Teil im vorderen Bereich direkt an der Straße gedreht.
Die Eigentümer des derzeitigen Seniorenwohnheimes am Kurpark waren im Frühjahr 2020 mit dem Ziel an die Stadt herangetreten, entsprechend den Vorgaben des Masterplanes einen Erweiterungsbau zu realisieren. Die Fläche befindet sich noch im Eigentum der Stadt.
„Jetzt soll die Bebauung der Liegewiese möglich werden. Das wäre das Schlimmste, was Bad Oldesloe passieren kann“, so Lehmann, der sich als Oldesloer Bürger in der Fragestunde meldete und nicht in seiner Funktion als Lokalpolitiker. „Das ist meine ganz persönliche Meinung“, sagt er.
Doch auch seine Parteikollegen sind skeptisch und forderten die Stadtverwaltung in einem Antrag auf, sich mit der Unteren Naturschutzbehörde in Verbindung zu setzen und genau zu klären, welche Auswirkungen eine Entnahme einer Teilfläche des Kurparks aus dem Landschaftsschutzgebiet haben könnte.
SPD und Grüne wollen gegen die Vorlage stimmen
SPD und Grüne haben bereits angekündigt, gegen die Vorlage zu stimmen. Zu groß sei die historische Bedeutung des Parks, so ihre Meinung. Das sieht auch Maren Petersen vom Seniorenbeirat so: „Mit der Pflegeheim-Erweiterung wird vielleicht Platz für zehn Menschen geschaffen und dafür müssen die 24.000 Einwohner von Bad Oldesloe leiden. Mich empört das sehr.“