Bargteheide. Stadtverwaltung soll wegen der Bauarbeiten Interimslösungen erarbeiten und notwendige Genehmigungen einholen.
Anders als die Stadtverwaltung will die Kommunalpolitik die Freibadsaison 2021 nicht absagen. Trotz erheblicher Verzögerungen der Bauarbeiten werden fraktionsübergreifend Interimslösungen gefordert, um das Freizeitbad so früh wie möglich öffnen zu können. „Gerade im zweiten Corona-Jahr ist ein durchgängig geschlossenes Freibad für uns nicht vorstellbar, das ist die einhellige Meinung“, sagt Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth.
Fertigstellung nicht vor Mitte August möglich
Wie bereits berichtet, hatte das begleitende Büro „ams architekten“ Anfang März mitgeteilt, dass wegen der Witterungslage im Februar mit Frost und Schnee mit einer Fertigstellung nicht vor Mitte August 2021 zu rechnen sei. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin einen generellen Verzicht auf die Öffnung ins Spiel gebracht. Zum einen seien die umsatzstarken Ferien in Schleswig-Holstein dann längst vorbei. Zum anderen könne die Saison wegen der schlechter werdenden Lichtverhältnisse im Frühherbst nicht verlängert werden.
Laut Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht stelle sich angesichts einer möglicherweise auf vier Wochen reduzierten Saison zudem die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Zumal dem Freibadteam auch noch genügend Zeit eingeräumt werden müsse, um die Anlage wieder winterfest machen zu können.
Sicherheit der Baustelle muss gewährleistet werden
In einer ersten Stellungnahme nach Bekanntwerden der Verzögerungen beim Neubau des Umkleide- und Personaltrakts samt Kasse und Kiosk hatte die Verwaltung Interimslösungen „aus rechtlichen Gründen“ noch eine Absage erteilt. Die Sicherheit der Baustelle müsse ebenso gewährleistet werden, wie der gesetzlich geregelte 30-Meter-Abstand zum Wald. Das mache die Platzierung von temporären Kassen und Toiletten schwierig, für die überdies extra Genehmigungen eingeholt werden müssten.
All das wollten die Fraktionen der Stadtvertretung nicht gelten lassen. In einer Videokonferenz wurde die Verwaltung aufgefordert, umgehend Gespräche mit den Behörden aufzunehmen und ernsthaft an Interimslösungen zu arbeiten. Provisorische Einrichtungen für das Bäderpersonal und die Umkleiden seien ebenso zu schaffen wie für die Versorgung mit Snacks und Getränken.
Mit Beginn der regulären Saison soll es losgehen
Laut Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth wünscht sich die Kommunalpolitik eine Öffnung des Freibads schon Anfang, Mitte Mai, wenn die reguläre Saison ohnehin begonnen hätte. „Die Erfahrungen der vergangenen Saison unter Pandemiebedingungen haben gezeigt, dass das Freibad betrieben werden kann“, so Harmuth.
Unterdessen wies Kämmerer Joachim Teschke darauf hin, dass zur Stunde noch Zahlen, Daten und Fakten zum Finanzbedarf fehlten. Die Fraktionen haben aber bereits signalisiert, die erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung stellen zu wollen. Entsprechende Beschlüsse könnten schon in der nächsten Stadtvertretung am kommenden Donnerstag gefasst werden.