Grosshansdorf. Raiffeisenbank Südstormarn Mölln steigt ein. Auf 25 Hektar großem Waldgrundstück soll neues Quartier entstehen. Start frühestens 2023.

Für das 25 Hektar große Waldgrundstück am Eilbergweg in Großhansdorf ist ein Investor gefunden worden. Die Raiffeisenbank Südstormarn Mölln (Raiba) und der Immobiliendienstleister Genore Development aus Hamburg haben das Areal von der Deutschen Rentenversicherung gekauft, wollen dort in den kommenden Jahren 80 Wohnungen bauen. „Wir werden das Konzept umsetzen, das 2017 vom Büro Czerner Göttsch Architekten in Abstimmung mit der Gemeinde entwickelt wurde“, sagt Kai Schubert, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank. Dazu hätten sich die Investoren mit dem Erwerb des Grundstücks verpflichtet. Käufergesellschaft ist die gemeinsame „Erste Projekt Großhansdorf GmbH“, über den Kaufpreis macht sie keine Angaben.

Der Plan sieht sieben Mehrfamilienhäuser vor

Von 1976 bis 2015 war auf dem Gelände eine Wohn- und Reha-Stätte der Behindertenhilfe Hamburg beheimatet. Der Plan sieht sieben Mehrfamilienhäuser mit jeweils acht bis zwölf Wohnungen vor. Die Gemeinde hatte darauf bestanden, dass nur ein etwa sechs Hektar großes Gebiet im Zentrum bebaut werden darf, die alten Bäume und der denkmalgeschützte Park erhalten bleiben.

„Voraussichtlich werden größere Wohnungen mit rund 100 Quadratmeter Fläche entstehen“, sagt Schubert. Mindestens ein Wohnblock sei laut Konzept für Mietwohnungen zu „gedämpften Preisen“ vorgesehen. „Es werden keine Sozialwohnungen sein, aber es wird dort einen preislichen Vorteil gegenüber den ortsüblichen Mieten geben“, sagt er. Der Rest könnten Eigentumswohnungen werden, endgültig fest stehe das aber noch nicht. Die Gesellschaft will in das Vorhaben einen „höheren zweistelligen Millionenbetrag“ investieren.

Turnhalle, Villa und ein Haus bleiben erhalten

Die bestehenden Gebäude auf dem Areal sind stark sanierungsbedürftig und sollen zum Teil abgerissen werden. Erhalten bleibt die denkmalgeschützte Turnhalle. „Noch ist unklar, ob wir dafür ein wirtschaftliches Konzept finden, denn sie ist in einem baulich sehr schlechten Zustand“, sagt Schubert. Den Plänen zufolge könnten dort weitere Wohnungen entstehen, es seien aber auch Ateliers für Künstler oder Praxisräume denkbar, zum Beispiel für Physiotherapeuten. Die Fassade der Villa steht ebenfalls unter Denkmalschutz und muss erhalten bleiben.

Der Großteil des Hauptgebäudes sowie ein zweites Haus, in dem sich derzeit Wohnungen befinden, sollen laut Schubert abgerissen werden. „In Absprache mit den Mietern wollen wir sozialverträgliche Lösungen finden“, sagt er. Die Gebäude seien in einem so schlechten Zustand, dass sich ein Erhalt nicht lohne. Eine ältere Villa im Bereich des Eilbergwegs sowie ein weiteres Haus auf der östlichen Seite sollen nach derzeitigem Planungsstand erhalten bleiben.

Baubeginn auf dem Areal ist frühestens 2023

Als Baubeginn wird das Jahr 2023 anvisiert. Zunächst wollen die Investoren in den kommenden Wochen einen städtebaulichen Vertrag mit der Gemeinde verhandeln und abschließen. Danach muss das Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. Die Investoren erwarten, dass es frühestens in zwei Jahren abgeschlossen ist. „Pro Objekt rechnen wir mit einer Bauzeit von zwölf Monaten“, sagt Schubert. Noch sei unklar, ob alles parallel oder in verschiedenen Bauabschnitten errichtet werde.

„Das für ein Bebauungsplanverfahren und die Realisierung eines komplexen Bauvorhabens erforderliche Know-how bringen wir aus mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Immobilienentwicklung mit“, sagt Edward T. Martens, Geschäftsführer der Genore. Sie ist eine Tochtergesellschaft der in Hamburg ansässigen AVW Immobilien AG. „Für uns ist es eine Herzensangelegenheit, in unserem Geschäftsgebiet gestaltend tätig sein zu können“, sagt Raiffeisenbank-Vorstandsmitglied Kai Schubert. „Niemand braucht Sorge zu haben, dass hier Immobilienspekulanten am Werk sind.“