Bad Oldesloe. Preise stark gefallen. Bauernverband Schleswig-Holstein fordert wegen Corona-Krise und Afrikanischer Schweinepest staatliche Hilfe.
Corona-Pandemie und die Afrikanische Schweinepest beschäftigen die Landwirte im Kreis. Der Bauernverband Schleswig-Holstein fordert darum von der Politik für schweinehaltende Betriebe bessere staatliche Hilfen. Wegen der Schweinepest sind die Preise für Schweinefleisch stark gefallen. Zudem erschwert Corona den Absatz.
In viele Ställen könnte bald Katastrophe drohen
Ein Grund sind auch die von Corona-Infektionen betroffenen Schlachthöfe wie Tönnies, die nicht mehr in ihrer normalen Kapazität schlachten. „Unsere Schweinehaltung befindet sich in einer existenzbedrohenden Situation, an der die Betriebe keine Schuld tragen“, sagt Bauernverbands-Präsident Werner Schwarz. Ebenso wie die Politik der Wirtschaft in der Bewältigung der Corona-Folgen unter die Arme greife, bräuchten die Schweinehalter die Unterstützung des Staates in dieser Situation. „Zum einen muss die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest schnell und vor allem wirksam eingedämmt und die Seuche unter den Wildschweinen zügig bekämpft werden. Zum anderen müssen die Schlachtzahlen für Mastschweine zügig angehoben werden.“
Schwarz fordert zudem, Werksverträge in Schlachtbetrieben sukzessive in Anstellungen umzuwandeln, flexiblere Arbeitszeiten sowie weitere Arbeitskräfte zu rekrutieren, auch mit Hilfe der Politik. Auch behördliche Bremsen vor Ort seien umgehend zu lösen. Sonst drohe spätestens zu Weihnachten in vielen Ställen die Katastrophe.
„Wir brauchen jetzt schnelle Entscheidungen“
Die Abrechnungsmasken für Schlachtschweine müssen zeitlich begrenzt erweitert werden, so der Präsident. Die Schweinemäster fordert er auf, ihre Ställe wieder zu füllen. Die Lage in den Ferkelaufzuchtbetrieben sei dramatisch. Sie würden die Tiere nicht mehr los. Die Schweinehalter seien nicht nur durch Corona und die Schweinepest doppelt betroffen, sondern auch dadurch, dass sie aktuell finanziell im tiefroten Bereich wirtschaften und zugleich die Steuern für auskömmliche Preise der Vergangenheit zahlen. Die akute Krise zeige erneut, wie berechtigt die Forderung nach einer Ausgleichsmöglichkeit über mehrere Steuerjahre ist.
„Wir brauchen jetzt schnelle Entscheidungen“, sagt Schwarz. Seit seiner Gründung am 12. Februar 1947 ist der Bauernverband die Interessenvertretung von Landwirten.