Bad Oldesloe. Pandemie hat bereits 1,1 Millionen Euro gekostet. Bußgeldstelle verzeichnet Einnahmen von 12.600 Euro wegen Verstößen gegen Auflagen.

Landrat Henning Görtz hat jetzt eine erste Bilanz der außerplanmäßigen Kosten gezogen, die im Zusammenhang mit der anhaltenden Corona-Pandemie für die Kreisverwaltung in Bad Oldesloe entstanden sind. „Da ist eine ganz Menge zusammengekommen, die Summe beläuft sich alles in allem auf rund 1,1 Millionen Euro“, teilte Görtz mit.

40.000 Euro für Informationen auf Social-Media-Kanälen

Allein 670.000 Euro sind für die Beschaffung von spezieller Ausrüstung im Bereich Gefahrenabwehr und für Aufwandsentschädigungen ehrenamtlich tätiger Helfer bei Feuerwehren, Rettungsdiensten und anderen Hilfsorganisationen aufgewendet worden.

Mit 170.000 Euro schlugen Ausgaben zu Buche, mit denen spezielle Hilfsmittel wie Plexiglasabtrennungen als Spukschutz in Bereichen mit Publikumsverkehr sowie Gesichtsmasken finanziert wurden. 40.000 Euro entfielen auf diverse Social-Media-Aktivitäten zur kontinuierlichen Information der Bürger des Kreises.

Der ÖPNV verzeichnete rückläufige Fahrgastzahlen

„Zudem hat natürlich auch der Ordnungsdienst in der Zulassungsstelle Geld gekostet, der für einen geregelten Ablauf dort während der coronabedingten Einschränkungen unverzichtbar war“, so Görtz. Überdies müssten auch die Verluste durch die stark reduzierte Zahl an Zulassungen und anderer Dienstleistungen eingerechnet werden.

Noch nicht abschließend beziffert werden könnten derzeit weitere Einnahmeausfälle durch die stark rückläufigen Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr während des Lockdowns im Frühjahr und mögliche Einbrüche bei den Gewerbesteuern. „Das alles hat den Kreishaushalt natürlich belastet und muss kompensiert werden“, sagte Görtz.

Gesundheitsamt wurde mit 70 Mitarbeitern verstärkt

Nur bedingt finanzielle Auswirkungen auf die Kreisfinanzen hat die personelle Aufwertung des Gesundheitsamtes. Insgesamt 70 Mitarbeiter sind temporär dorthin versetzt worden, um die Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten und ausreichend Kapazitäten für das Bürgertelefon sicherzustellen. 50 stammen aus anderen Fachdiensten der Verwaltung, acht von außerhalb. Überdies hat es weitere zwölf befristete Neueinstellungen gegeben. Deren Bezahlung in Höhe von etwa 284.200 Euro wird jedoch vom Land erstattet. Aus dem Bundesprogramm zur Stärkung des Gesundheitswesens erwartet der Kreis zudem bis zu zwölf feste und voll finanzierte Mitarbeiter, von denen ein Drittel bereits 2021 zur Verfügung stehen soll.

Die Corona-Krise hat indes nicht nur Kosten verursacht. Die Bußgeldstelle verzeichnete Einnahmen von insgesamt 12.600 Euro infolge von Verstößen gegen geltende Auflagen. In 61 Fällen mussten Privatpersonen, zumeist wegen Kontaktverstößen (45) und Einreiseverboten (12), zwischen 75 und 100 Euro zahlen. „Für den Betreiber eines Imbisses wurden als Wiederholungstäter sogar insgesamt 5000 Euro fällig“, so Fachdienstleiter Andreas Rehberg. 130 weitere Fälle seien aktuell noch in der Bearbeitung.