Jersbek. Erste größere Veranstaltung im Kreis seit Corona-Zwangspause. Bis zu 1500 Besucher sind an jeweils zwei Tagen in der Gemeinde erlaubt.
Es kann endlich wieder losgehen. Die Haus- und Gartenmesse „Landträume“, die am Wochenende 19./20. September in Jersbek öffnet, ist die erste größere Veranstaltung im Kreis Stormarn seit Beginn der Corona-Restriktionen im März. „Wir sind froh, wieder anfangen zu können, wenn auch zunächst deutlich kleiner als gewohnt“, sagt Wolfgang Krajewski, Inhaber von Selekt Veranstaltungen in Bargteheide.
Das Areal biete genügend Platz, um Abstand zu halten
Dabei kommen die von der Landesregierung am Dienstag beschlossenen Lockerungen genau zum richtigen Zeitpunkt. Aufgrund der weiterhin sehr niedrigen Infektionszahlen im Norden sind vom kommenden Sonnabend an bei Märkten und Messen draußen 1500 statt bisher 500 Besucher gleichzeitig zugelassen. Innen sind es 750 statt 250.
„Weil das Areal am Bürgerhaus Klein Hansdorf/Timmerhorn sehr weitläufig ist, haben wir reichlich Platz zwischen den einzelnen Ständen und können Abstände einhalten“, sagt Krajewski. Auch die Räume im Bürgerhaus selbst seien groß und hoch, könnten zudem gut belüftet werden. Spezielle Einlasskontrollen sorgen dafür, dass es nirgends zu eng wird.
Organisatoren erstellten Hygiene- und Sicherheitskonzept
Rund 50 Aussteller sind dabei. Sie bieten schöne Dinge für Haus, Garten und das Wohlbefinden an. Die Palette reicht von Mode und Floristik über Holz- und Lederarbeiten, Decken und Küchenutensilien bis zu Terrassenlichtern und Gartenmöbeln. Kinder können an einem Mineralienstand auf Schatzsuche gehen. Gastronomen offerieren Kaffee und kalte Getränke sowie Gegrilltes und kleine Gerichte wie Flammkuchen.
Bisher waren die „Landträume“ auf Schloss Tremsbüttel und am Dorfgemeinschaftshaus in Ammersbek zu Gast. Dass die Messe erstmals in den Ortsteil von Jersbek kommt, liegt laut Wolfgang Krajewski auch am Einsatz der Amtsverwaltung Bargteheide-Land und des Bürgermeisters und Amtsvorstehers Herbert Sczech (Wählergemeinschaft UWG). „Man merkt, wer Verständnis für die Situation anderer hat – und wer nicht“, sagt Krajewski. Mit viel Einsatz sei es gelungen, kurzfristig ein Hygiene- und Sicherheitskonzept zu erstellen. Bei anderen Behörden im Norden habe er dagegen Ablehnung erlebt.
Nach sechs Monaten gibt es jetzt wieder eine Perspektive
Für die Aussteller sei es überlebenswichtig, dass sie wieder etwas Geld verdienen können. „De facto war seit den Weihnachtsmärkten ja nichts mehr möglich“, sagt Krajewski. Er erinnert sich noch genau an das Lockdown-Wochenende: „Wir hatten gerade den ersten großen Frühlingsmarkt auf Schloss Bredeneek bei Kiel fertig aufgebaut – und mussten alles wieder einräumen.“ Danach musste er druckfrische Plakate und Flyer für weitere Veranstaltungen zum Altpapier bringen.
Seitdem lag die gesamte Branche am Boden. „Das war nach mehr als 30 Jahren im Geschäft ein schwerer Schlag“, sagt Krajewski. Dass im Laufe der Zeit beispielsweise Auslandsreisen wieder erlaubt wurden, nicht aber Märkte in der Heimat, seit für ihn nicht nachvollziehbar. „Unsere Branche hat im Unterschied zu anderen leider keine Lobby“, so der Bargteheider.
Trockenes und sonniges Wochenende vorausgesagt
Nach sechs Monaten Zwangspause gibt es jetzt immerhin wieder eine Perspektive. Der Veranstalter hofft, dass die Menschen in der Region das Angebot nun auch annehmen und die Händler mit einem Besuch unterstützen. „Direkt am Bürgerhaus sind ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden“, sagt er. „Und die landschaftliche Umgebung bietet sich auch für einen Fahrradausflug an.“
Hinzu kommen die Wetterprognosen, die ein trockenes und sonniges Wochenende versprechen. So hoffen die Organisatoren, dass ihr Motto „Die Freude am Schönen“ für alle Beteiligten auch den Aufbruch in bessere Zeiten markiert. Im Kalender von Wolfgang Krajewski stehen immerhin wieder Termine. Vom 23. bis 25. Oktober ist erneut Schloss Bredeneek das Ziel. Dort sollen die Stände für die Messe „Lebenslust“ diesmal auch Besucher empfangen.
„Landträume“ Haus- und Gartenmesse, Bürgerhaus Klein Hansdorf/Timmerhorn, Klein Hansdorfer Straße 28, Sonnabend und Sonntag, 19. und 20. September, jeweils 10 bis 18 Uhr, Erwachsene 3 Euro, Kinder frei