Friedrichsruh. Gregor von Bismarck lädt zu einem besonderen Theater-Erlebnis in seinen Garten ein. Die Gruppe TNT Theatre Britain macht Station.

Seit elf Jahren ist der englische Theaterproduzent Grantly Marshall mit der Kompanie des TNT Theatre Britain zu Gast auf Schloss Friedrichsruh mit der alljährlichen „castle tour“. Das Ensemble führt die Klassiker von William Shakespeare im Original auf und hat eine große Fangemeinde. Jetzt kommt sie erneut und gibt am Donnerstag, 17. September, von 19 Uhr an im Schlosspark „Othello“.

Gespielt wird direkt vor dem Schloss

„Ich freue mich, dass Grantly Marshall mit seiner Gruppe wieder zu uns kommt“, sagt Gregor von Bismarck. Er hat die Organisation dieses besonderen Theatererlebnisses von seiner Mutter, Elisabeth Fürstin von Bismarck, übernommen. 2009 hatte der Produzent Kontakt zur Fürstin aufgenommen. Sie war begeistert von der Idee, im Schlosspark Shakespeare aufzuführen und ist ein Fan dieser besonderen Art von Inszenierung: Das Ensemble spielt bei jedem Wetter draußen und verzichtet fast vollständig auf Bühnenbild und Requisite. Auch aufwendige Bühnentechnik oder Lichteffekte sucht der Zuschauer vergebens. Vielmehr steckt er mitten im Geschehen, als Kulisse dienen Büsche und Bäume im Schlosspark. Die Zuschauer erleben die Stücke hautnah und sind viel dichter am Geschehen, als es im klassischen Theatersaal möglich wäre.

Gerade jetzt in der durch Corona geprägten Zeit kann die Aufführung so zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. Mit dem Freilichttheater gewähren die von Bismarcks außerdem einen kleinen Einblick in ihren privaten Garten, denn gespielt wird direkt vor dem Schloss.

Das Restaurant bietet vorab ein Shakespeare-Menü an

Natürlich müssen die Zuschauer mit dem geforderten Abstand zueinander sitzen und eine Schutzmaske tragen, bis sie ihren Platz erreicht haben. Weil die Aufführung erst um 19 Uhr beginnt, sollten sich die Zuschauer entsprechend der Witterung ausstatten: Jacken, vielleicht sogar eine Decke und eventuell ein Regenschutz müssen mitgebracht werden. Sollte das Wetter zu schlecht sein, gibt es einen Plan B: „Dann findet die Aufführung auf dem Schlossgelände im Marstall bei geöffneten Toren statt“, so von Bismarck.

Aber er ist sicher, dass es bei einem Open-Air-Othello bleibt. „Es wäre toll, wenn jeder Gast seine Kontaktdaten schon auf einem Zettel mitbringen könnte“, bittet Gregor von Bismarck. Denn auch hier müssen die Besucher erfasst werden. Getränke und Brezeln darf er als Gastgeber nicht anbieten. Aber im benachbarten Forsthaus Friedrichsruh soll es in der Zeit von 17 bis 18.45 Uhr ein spezielles Shakespeare-Zwei-Gang-Menü geben: eine Suppe und ein Wildgericht oder eine vegetarische Alternative für 25 Euro pro Person.

Dafür ist eine Reservierung bis Mittwoch, 16. September, nötig unter der Nummer 04104/699 28 99. „Für mich ist ,Othello’ das beste Stück von Shakespeare, und ich bin schon ganz aufgeregt“, verrät Gregor von Bismarck. Die Tragödie „Othello, der Mohr von Venedig“, geschrieben 1603/04, nimmt die Zuschauer mit in die Lagunenstadt. „Es ist ein Stück, in dem alle Emotionen vorkommen und in dem auch Rassismus eine Rolle spielt“, so von Bismarck.