Ammersbek. Wildwechselkorridore: Hegegemeinschaft fordert Teilverzicht auf Bebauung des Plangebiets. Gemeinde kontert Vorwürfe.
Der Bauausschuss der Gemeinde Ammersbek gab jetzt grünes Licht für die jüngste Änderung des Flächennutzungsplans, der das Gebiet des Grundschulneubaus im Ammersbeker Ortsteil Bünningstedt betrifft. Während der südliche Bereich des Plangebiets, der an das bisherige Schul- und Kindertagesstätten (Kita)-Gelände an der Straße Steenhoop grenzt, künftig als zweckgebundene Gemeinbedarfsfläche gelten soll, wird der nördliche Teil Richtung Kremerbergweg als öffentliche Park- und Sportanlage ausgewiesen. Damit will die Gemeinde Handlungsspielraum bei der weiteren Planung des Schulgebäudes gewinnen – und weist zugleich die Kritik von Jägern zurück, das geplante Schul- und Sportgelände schränke vorhandene Wechselkorridore des hiesigen Rotwilds stark ein (wir berichteten).
Plangebiet an drei Seiten von Knicks umfasst
„Es bleibt ein ausreichend großer Streifen Richtung Kremerbergweg frei, der direkt an das Naturschutzgebiet grenzt. Das ist mit dem Architekten und der Landesplanung abgestimmt“, sagt Jürgen Ehrig (SPD) als stellvertretender Bürgermeister von Ammersbek. „Die Bebauung nimmt nicht mehr als die Hälfte der Fläche parallel zum Kremerbergweg hin in Anspruch.“ Das Plangebiet werde zudem am nördlichen, östlichen und westlichen Rand von Knicks umfasst.
Der entsprechende Bebauungsplan sieht einen zweistöckigen Neubau mit 3300 Quadratmetern Bruttogeschossfläche auf einer angekauften Ackerfläche direkt neben der Kita Bünningstedt und dem Schul- und Kita-Parkplatz an der Straße Steenhoop vor – östlich der Straße Steenhoop auf einer Breite von 210 Metern und südlich des Kremerbergwegs von 170 Metern. Sporthalle und Fußballplatz sollen ebenfalls auf das neue Gelände umziehen. Das alte, stark sanierungsbedürftige Schulgebäude soll abgerissen und die Fläche in Baugrund für Wohnungen gewandelt werden.
Gemeindevertretung stimmt über Projekt ab
Die Hochwild-Hegegemeinschaft Bargteheide/Duvenstedter Brook hatte die Gemeinde Ammersbek Ende vergangenen Jahres aufgefordert, nicht den gesamten Bereich bis zum Kremerbergweg zu bebauen und auf eine künftige Bebauung zwischen Kremerbergweg und dem nördlichen Ortsteil Schäferdresch zu verzichten. Die südlich der Timmerhorner Teiche gelegenen landwirtschaftlichen Nutzflächen sollten zudem als Grünkorridor einer allgemeinen Biotopvernetzung dienen.
„Wir können die Forderungen der Hegegemeinschaft nicht nachvollziehen“, sagt Ehrig. „Es gibt im Amtsbezirk der Hegegemeinschaft wesentlich gravierendere Eingriffe in den Landschaftsschutz durch Bebauung als in Ammersbek, zum Beispiel am Rand des Klein-Hansdorfer Brooks, in Delingsdorf, Elmenhorst, Jersbek oder Bargfeld-Stegen.“ Am 8. September stimmt die Gemeindevertretung über den Plan ab.