Ahrensburg. Analysen aus 2014 und 2015 stellten Rückstände in dem Gewässer fest. Neue Untersuchungen könnten auch Mikroplastik miteinbeziehen.
Die Kläranlage in Ahrensburg hat im vergangenen Jahr 2,15 Millionen Kubikmeter Schmutzwasser gereinigt. Im Vergleich zum Vorjahr (2,29 Millionen Kubikmeter) ist die Menge etwas gesunken. Das geht aus dem aktuellen Gewässerschutzbericht hervor, den die Verwaltung veröffentlicht hat. Er ist nun auf der Internetseite der Stadt unter www.ahrensburg.de abrufbar. Zudem wird er in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses am Mittwoch, 12. August, vorgestellt.
Medikamenten-Rückstände werden kaum abgebaut
2021 sind demnach in der Aue erneut Messungen auf Medikamentenrückstände und eventuell auch Mikroplastik geplant. Analysen hatten in den Jahren 2014 und 2015 in dem Gewässer Medikamentenwirkstoffe wie Metoprolol und Propranolol, zwei Betablocker zur Behandlung von Bluthochdruck, sowie die Schmerzmittel Phenazon und Diclofenac nachgewiesen.
Gründe für die Verunreinigung sind, dass nicht aufgenommene Substanzen von den Menschen ausgeschieden oder Medikamente in der Toilette entsorgt werden. Die Rückstände werden in den meisten Kläranlagen kaum abgebaut. Die damals in Ahrensburg gemessenen Werte lagen nach Rathausangaben aber in einem für kommunale Kläranlagen üblichen Bereich. Deshalb wurden die Untersuchungen in den vergangenen Jahren nicht fortgeführt. 2021 ist nun eine erneute Überprüfung vorgesehen, so hatte es der Umweltausschuss damals beschlossen.
Kläranlage soll um etwa 20 Prozent entlastet werden
Noch in diesem Jahr soll zunächst ein anderes Projekt starten: die Erweiterung der Kläranlage um eine separate Prozesswasserbehandlung. In der neuen Anlage wird künftig mit Phosphor und Stickstoff hochbelastetes Wasser aus der Schlammbehandlung gereinigt. Dadurch soll die Kläranlage um etwa 20 Prozent entlastet werden. „Baubeginn wird voraussichtlich August/September 2020 sein“, heißt es in dem Bericht. Die Baukosten werden auf 550.000 Euro geschätzt, der Bund fördert das Projekt mit 200.000 Euro.