Todendorf/Wentorf. Neuer Kandidat im Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd steht Ende August fest. Mehr als 1000 Mitglieder sind stimmberechtigt.

Am 22. August steht fest, wer neuer CDU-Kandidat im Bundestagswahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd (Wahlkreis 10) ist. Stimmberechtigt auf der in Bad Oldesloe angedachten Versammlung sind mehr als 1000 Mitglieder der 50 Ortsverbände. Inzwischen haben sie die Wahl zwischen drei Bewerbern. Denn jetzt hat auch die Todendorferin Bettina Spechtmeyer-Högel (55), Geschäftsführerin der Stormarner CDU-Fraktion, ihren Hut in den Ring geworfen. Zuerst hatte das der lauenburgische Kreisvorsitzende Rasmus Vöge (40) getan und Thomas Peters (45) aus Wentorf dann nachgezogen.

Spechtmeyer-Högel sei politisch von Ungeduld getrieben

Noch vertritt Norbert Brackmann (65) als Abgeordneter in Berlin die Interessen der beiden Kreise in Berlin. Der Lauenburger wird bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 aber nicht mehr ins Rennen gehen. Er hatte das Direktmandat für die Christdemokraten dreimal in Folge mit großem Abstand gewonnen. Seinen Platz will nun Spechtmeyer-Högel einnehmen. Die Stormarnerin hatte sich in einem Wettbewerb mit fünf Konkurrenten dem CDU-Kreisvorstand gestellt, konnte das Gremium von ihren Qualitäten überzeugen.

Diese beschreibt sie so: „Ich denke unternehmerisch, aber sehe die Welt nicht nur durch eine Brille. Die Menschen nehmen mir ab, dass ich ihre Belange ernst nehme und es mir um das Gemeinwohl geht, dass ich Mannschaftsspielerin bin.“ Sie sei politisch von Ungeduld getrieben. Es sei in den vergangenen Jahren zu viel liegen geblieben in Berlin. „Das gilt für keinen Bereich mehr als für Arbeit und Soziales, der fast die Hälfte des Bundeshaushalts ausmacht.“

Thomas Peters möchte als Schnittstelle fungieren

Die Diplom-Kauffrau ist Regionalgeschäftsführerin des Arbeiter-Samariter-Bunds und Kreistagsabgeordnete, im Finanzausschuss aktiv sowie erste stellvertretende Bürgermeisterin ihrer Heimatgemeinde. Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten sind die kaufmännische Leitung des Todendorfer Kindergartens und des Vereins Lebenslinien.

Bei einem Treffen mit dieser Zeitung sprach jetzt auch Thomas Peters über seine Beweggründe, in den Bundestag einziehen zu wollen: „Ich bin Wirtschaftspolitiker. Wir haben es in der Vergangenheit versäumt, in Digitalisierung zu investieren.“ Er will im Falle eines Sieges ein Förderportal für seinen Wahlkreis aufbauen, das Kommunen, Vereinen, Verbänden und Unternehmen mehr Klarheit verschafft bei der Suche nach finanzieller Unterstützung. Peters möchte dabei als Schnittstelle fungieren.

Peters verlor 2019 Duell um lauenburgischen Kreisvorsitz

Der promovierte Jurist ist Geschäftsführer einer Kapitalverwaltungsgesellschaft mit rund 60 Mitarbeitern, würde als hauptamtlicher Politiker weniger Einkommen haben als jetzt. Er sieht es aber vielmehr als Chance, sein Hobby zum Beruf zu machen. Mit 14 war Peters bereits in der Jungen Union aktiv, trat zwei Jahre später der CDU bei. Im Alter von 20 Jahren zog er in den Stadtrat von Lemgo ein, wo er aufgewachsen ist. Später lebte Peters in Bielefeld, kam von dort 2010 mit seiner Frau nach Wentorf. Das Paar hat zwei Kinder: Hanna (8) und Jonas (15).

Peters ist Gemeindevertreter und Abgeordneter im lauenburgischen Kreistag. Er sagt, sein Motto laute: zuhören, anpacken, gestalten. Vergangene Woche hat er Norbert Brackmann in Berlin besucht und sich die Gegebenheiten vor Ort angeschaut. Mit dessen Team, bestehend aus zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie einer Sekretärin, würde er gern zusammenarbeiten. 2019 verlor Peters das Duell gegen den Möllner Rasmus Vöge um den CDU-Kreisvorsitz, kann sich nun revanchieren. Bei der Wahl im August muss er aber nicht nur ihn hinter sich lassen, um weiter von Berlin träumen zu dürfen.