Bargteheide. Premiere des Animationsfilms im Kleinen Theater. Jana Krämer von youngfilms erzählt von Produktion und beantwortet Fragen der Gäste.
„Ich hoffe, es hat euch gefallen“, ruft Norbert Ohl, Kinochef des Kleinen Theaters Bargteheide, dem Publikum zu. „Jaaaa“, schallt es vielstimmig aus dem Zuschauersaal zurück. Zur Premierenvorstellung des Animationsfilms „Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau“ sind etwa 80 Gäste gekommen, darunter viele Familien mit Kindern. Das neue Abenteuer der beliebten Bücherfigur ist einer der wenigen Kinofilme, die dieser Tage neu in die Kinos kommen.
Titelheldin muss im Film viele Herausforderungen meistern
Der Film knüpft an die bekannte Kinderbuchreihe des Carlsen Verlags an. In seinem Mittelpunkt steht die aufgeweckte Conni, die mit ihrer Kita-Gruppe auf Reisen geht. Am Urlaubsort muss sie sich gleich mehreren Herausforderungen stellen: Es geht darum, Kater Mau zu verstecken, der sich ins Gepäck geschmuggelt hat, einen Dieb zu enttarnen und einen Waschbär zu retten.
Die sieben Jahre alte Carolina hat die Vorführung im Kleinen Theater gemeinsam mit ihren Eltern Tanja und Ralph Horn besucht. Sie sagt: „Die Geschichte hat mir gut gefallen, und der Schluss war super.“ Bei einer besonders spannenden Szene mit Connis Kater Mau in der Kleiderkammer war allerdings die emotionale Unterstützung von Mama und Papa gefragt. „Da habe ich die Hände von meinen Eltern festgehalten.“ Sollte ein Nachfolgefilm ins Kino kommen, wäre Carolina gern wieder dabei. Dabei ist die Kleine laut ihrer Mutter eine wählerische Kinogängerin.
Das Drehbuch wurde zunächst auf Englisch geschrieben
Bei ihren Eltern ist der Film gut angekommen. Tanja Horn sagt: „Wir hatten auch unseren Spaß.“ Ihr Mann Ralph ergänzt: „Es gab schöne kleine Szenen zum Lachen.“ Sein Fazit des Kinonachmittags: „Wenn alle Kinder stillhalten, heißt das: Hurra, die Produzenten haben alles richtig gemacht.“
Unter den Zuschauern: Jana Krämer, Creative Producerin des Films. Nach der Vorführung steht sie den Besuchern Rede und Antwort. „Wer von euch ist fünf Jahre alt?“, fragt sie ins Publikum. Einige Hände gehen hoch. „Als ihr geboren wurdet“, fährt Krämer fort, „haben wir uns überlegt, welche Conni-Geschichte wir erzählen wollen.“ Sie sei dabei gewesen, als Autorin Nana Meyer das Drehbuch geschrieben habe. Zuerst auf Englisch, weil der Film auch für den internationalen Markt gedacht sei. Sie habe dann den Text ins Deutsche übersetzt.
Mau ist der einzige Kater, der seinen Namen sagen kann
„Warum heißt der Kater Mau?“, will ein Mädchen von Krämer wissen. „Weil Conni ihm den Namen gegeben hat“, antwortet die Producerin. Und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Außerdem ist er der einzige Kater, der seinen Namen sagen kann.“ Eine Mutter fragt: „Gibt es bald einen neuen Conni-Film?“ Der Verleih Wild Bunch sei sehr interessiert, sagt Krämer. „Bei meiner Firma youngfilms haben wir auch die Fernsehserie produziert.“ Die Sender ZDF und Kika wiederholten die 52 Episoden der Serie in unregelmäßigen Abständen.
Levi hat der Film „richtig gut gefallen“. Er kenne auch die Bücher und die Serie, sagt der Achtjährige, der mit seinen Freunden Levin (7) und Anton (8) die Handlung verfolgt hat. Levin sagt: „Ich kennt Conni von den Pixi-Büchern.“ Im Film habe ihm die Figur des Lennart am besten gefallen. „Weil er so viel und so lange geschrien hat. Ich habe mich gefragt, ob er vielleicht Opernsänger ist.“ Anton dagegen favorisiert den Kater Mau. „Er hat immer so lustige Sachen gemacht.“
Hamburger Filmförderung wollte Projekt nicht unterstützen
Die Film- und Medienbewertung hat dem neuen Conni-Film das Prädikat „Besonders wertvoll“ verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigt sie nur Filme, die innerhalb ihres Genres als besonders herausragend beurteilt werden. Das freut Jana Krämer, die über ihre Firma youngfilms sagt: „Wir sind ein sehr kleines Studio, das sich seinen Ruf erst noch erarbeiten muss.“
Leider habe die Hamburger Filmförderung nicht an das Projekt geglaubt und es nicht unterstützt. Im Gegensatz zum Deutschen Filmförderfonds (DFFF), der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM), der Filmförderungsanstalt (FFA), der Film- und Medienstiftung NRW sowie Screen Ireland. „Wir mussten sogar noch Irland dazuholen, um die Finanzierung zu schließen“, erläutert Krämer. Eine Bedingung der Förderung sei, dass man in dem Land produzieren müsse, woher sie stamme. Daher fand die Animation in Studios in Erfurt, Köln und Barcelona statt, die Postproduktion war vorwiegend in Irland angesiedelt.
„Conni“ wird im August noch einmal in Bargteheide gezeigt
Die Kinder lieben Conni, weil die Geschichten ihre Lebenswelt repräsentieren“, sagt Krämer. Sie hat ihre Söhne Jaron, 8, und Jona, 4, mit zur Vorstellung gebracht. Obwohl die beiden die Handlung schon kennen, ist es ihnen kein bisschen langweilig geworden. Jaron berichtet von einer Szene, in der ein als Ritter verkleideter Junge eine Treppe herunterfällt, aber dank Rüstung keine Blessuren davonträgt. „Das war cool.“
Wie gut der Film ankommt, zeigt dessen Nominierung für die Kategorie „Bester Film“ beim 28. Deutschen Kinder Medien Festival „Goldener Spatz“. Der Preis wird im September in Erfurt vergeben. Wer „Meine Freundin Conni“ noch nicht gesehen hat, hat dazu noch einmal Gelegenheit im Kino Bargteheide. Die ersten Tickets für die Vorstellung am Sonnabend, 15. August (15.30 Uhr), sind bereits reserviert.