Ahrensburg. CDU und FDP wollten eine Aussetzung wegen der Corona-Krise. Heftige Kritik an dem Vorstoß gab es von den übrigen Fraktionen.

Die Mitglieder des Ahrensburger Bau- und Planungsausschusses haben sich mehrheitlich gegen den Vorschlag von CDU und FDP ausgesprochen, die Parkgebühren auf allen öffentlichen Stellflächen bis zum Jahresende auszusetzen. „Wir wollen damit in der bestehenden Krisensituation den Einzelhandel unterstützen“, hatte Uwe Gaumann (CDU) argumentiert. Um Dauerparker zu verhindern, schlug die FDP eine Parkscheibenregelung vor.

Heftige Kritik an dem Vorstoß gab es von den übrigen Fraktionen. „Die CDU sollte ihren Fokus auf Parkplätze endlich mal ablegen und auch ihren Glauben, dass mehr Parkplätze einer Stadt helfen“, sagte Detlef Steuer (WAB). Sein Vorschlag: Das Geld sollte lieber für Marketingmaßnahmen ausgegeben werden. Ähnlich sieht das auch Gerhard Bartel (SPD). „Wir müssen Einkaufserlebnisse schaffen“, sagte er. „Das Auto ist der letzte Einkaufsreiz.“ In der Corona-Krise habe er in Ahrensburg „tolle Einkaufserlebnisse“ gehabt, so Bartel weiter. „Ich wurde nicht durch geparkte oder herumfahrende Autos behindert.“

Der Antrag der CDU verfehle seinen Sinn

Erik Schrader (Linke) kritisierte, dass der Fokus ausschließlich auf den Individualverkehr gelegt werde. Er sagte: „Genauso gut könnten wir auch den Busverkehr bis zum Jahresende kostenlos machen und würden vielleicht den gleichen Effekt erzielen.“ Der Grünen-Politiker Stefan Gertz mahnte: „Wir können nicht aus Modegründen mal Klimaschutz wollen – und dann wieder nicht.“ Seiner Ansicht nach verfehle der Antrag der CDU seinen Sinn. „Die Menschen meiden die Innenstadt doch nicht, weil die Parkgebühren zu hoch sind, sondern weil sie sich derzeit nicht in öffentlichen Räumen aufhalten wollen.“ Auch die Verwaltung riet davon ab, die Gebühren auszusetzen. „Das hätte wahrscheinlich einen negativen Effekt, weil die Kundenparkplätze dann von Angestellten blockiert würden“, sagte Bauamtsleiter Peter Kania. Auch Parkscheiben würden häufig „einfach weitergedreht“.