Bargteheide. Nach einstimmiger Befürwortung ist der Streit um die Kompensation für die zehn gefällten Linden im Hasselbusch nun beigelegt.

Der Ausbau der Straße Hasselbusch erhitzt weiter die Gemüter. Nachdem die Anlieger mit der Stadt erfolgreich eine modifizierte Ausbauvariante aushandeln konnten, führten jetzt erforderliche Neupflanzungen zu einer hitzigen Debatte im Bauausschuss. Für die Umsetzung der Baumaßnahmen mussten insgesamt zehn Linden gefällt werden. Gestritten wurde nun darum, wie viele Bäume welcher Art und an welcher Stelle neu zu setzen sind.

Grüne bezweifelt Notwendigkeit des Kahlschlags

„Da kann es doch gar keine Frage geben. Es sollten Linden sein, schließlich galt Bargteheide mal als Lindenstadt“, sagt Hilke Radowitz von der Wählergemeinschaft für Bargteheide (WfB). Das bestätigte Gorch-Hannis la Baume (FDP). Um aber im nächsten Satz daran zu erinnern, dass Linden nun mal Flachwurzler seien, was moderner städtischer Infrastruktur eher abträglich sei. Die inzwischen gefällten, fast 50 Jahre alten Hasselbusch-Linden waren maßgeblich für den nun notwendigen Neuausbau der Straße verantwortlich. Ihre mächtigen Wurzeln hatten Kantsteine herausgedrückt, Bürgersteige zu einer Buckelpiste gemacht und auch Teile der Fahrbahn aufgeworfen. Deshalb mussten sie nun unwiderruflich weichen.

Martina Gammelien von den Grünen bezweifelte indes, ob der totale Kahlschlag im Hasselbusch überhaupt notwendig gewesen wäre. „Bei einem Ortstermin hieß es, die drei Linden auf der Südseite hätten durchaus erhalten bleiben können.“ Warum sie ebenfalls der Kettensäge zum Opfer gefallen seien, erschließe sich ihr nicht.

Für Carsten Schröder sind 17 Bäume nicht ausreichend

Tatsache ist, dass aktuell nur noch Pflanzinseln für acht heimische Laubbäume vorgesehen sind. Die beantragte Abweichung von den Festsetzungen des geltenden Bebauungsplans hat die Bauaufsicht des Kreises mit Bescheid vom 6. Februar bestätigt. Allerdings hatte der Bauausschuss zuvor ebenfalls „Ersatzpflanzungen entsprechend der Baumschutzsatzung“ beschlossen. Und das wären im konkreten Fall mindestens 17 Bäume.

„Hier zeigt sich, warum wir als CDU prinzipielle Vorbehalte gegen die Satzung hatten. Wo, bitte, sollen die denn alle stehen?“, fragte Christdemokrat Matthias Schulze Isfort in die Runde. Das rief SPD-Fraktionschef Mehmet Dalkilinc auf den Plan. „Ich bin diese Diskussionen wirklich leid“, polterte der Sozialdemokrat. Zum x-ten Male würden jetzt Anzahl, Größe und Art der Bäume diskutiert. Wenn am Hasselbusch nur acht Bäume Platz fänden, dann müssten die anderen neun eben woanders gepflanzt werden. Dalkilinc: „Dass Ausgleichspflanzungen auf Basis der gelten Baumschutzsatzung zu erfolgen haben, hat dieser Ausschuss doch selbst längst beschlossen. Und so wird es jetzt auch gemacht. Basta!“.

Für Carsten Schröder von der gleichnamigen Bürgerinitiative sind selbst 17 neue Bäume nicht ausreichend. „Zerstört wurden rund 12.000 Kubikmeter Kronenvolumen. Da hätten es durchaus mehr Bäume sein können.“ Am Ende wurden aber wenigstens die 17 befürwortet. Und das sogar einstimmig.