Grosshansdorf. Politische Mehrheit verwirft Planung für Neubau. Bürgermeister mahnt zur Eile. Verwaltung hat Standorte für neue Gruppen geprüft.

In der Debatte um die Einrichtung zusätzlicher Krippengruppen in Großhansdorf hat Bürgermeister Janhinnerk Voß die Gemeindevertreter zur Eile gemahnt. „Für zwei weitere Gruppen sehe ich zügig Bedarf“, sagte der Verwaltungschef bei der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Die Waldgemeinde sei bei jungen Familien als Wohnort begehrt.

Bis 2022 drei bis vier neue Krippengruppen notwendig

„Wir gehen davon aus, dass die im Zuge der Kita-Reform gedeckelten Elternbeiträge zu einer steigenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen führen“, sagte Voß. Bis 2022 sind laut Verwaltung drei bis vier neue Krippengruppen notwendig. Die Verwaltung hat 14 Standorte für die Unterbringung der Gruppen geprüft, darunter sowohl die Erweiterung einer der sieben bestehenden Kitas, als auch einen Neubau auf einem gemeindeeigenen Grundstück. Die Fraktionen wollen bis zur nächsten Ausschusssitzung im Juni über die Standortvorschläge beraten. Einig sind sich CDU, Grüne, SPD und FDP bereits, dass es keinen Neubau geben soll, der ausschließlich von den vier zusätzlichen Krippengruppen genutzt wird. „Wir wollen keine neue Einrichtung nur für Krippenkinder, sondern wenn, auch mit Elementargruppen“, sagte Christoph Maas (CDU). CDU, Grüne und SPD ziehen eine Anbaulösung einem Neubau vor.

FDP geht auf Gegenkurs und plädiert für einen Neubau

Sabine Rautenberg (Grüne): „Wir wollen zuerst prüfen, ob eine bestehende Einrichtung erweitert werden kann, bevor wir nach neuen Standorten suchen.“ Die Gruppen könnten auf mehrere Standorte verteilt werden. Gudrun Apel (SPD) sprach sich dafür aus, schon früh mit möglichen Trägern zu sprechen: „Bevor wir beschließen, eine Kita zu erweitern, sollten wir klären, ob der Träger weitere Gruppen übernimmt.“ Carsten Pieck (FDP) warb für einen Neubau am Kortenkamp in Nachbarschaft zur 2019 fertiggestellten Kita „Beste Freunde“. Auf dem Areal stehen drei gemeindeeigene Rentnerwohnhäuser, die abgerissen werden könnten. „Die Fläche liegt zentral in Nähe zu den Schulen“, so Pieck.

Bei CDU und Grünen stieß das auf Widerspruch. „Die Fläche ist für die Schaffung preiswerten Wohnraums angedacht“, sagte Rautenberg. Christoph Maas: „Die Anwohner sind durch die Schulen und die bestehende Kita genug belastet.“ Bis zur Sommerpause sollen sich die Fraktionen auf drei Standorte festlegen. „Dann können wir mit der Planung beginnen“, so Bürgermeister Voß. Der Zeitplan ist eng: „Am 1. August 2022 müssen alle neuen Gruppen eröffnen, später auf keinen Fall.“