Ahrensburg/Glinde. Das Warten hat ein Ende: Katholiken in Glinde feiern an zwei Tagen. Das Platzangebot in den Einrichtungen ist jedoch stark begrenzt.
Das Warten hat ein Ende: An diesem Wochenende ist der Besuch von Gottesdiensten in Stormarn wieder erlaubt. Die Veranstaltungen werden jedoch wegen Corona unter anderen Voraussetzungen als vor der Pandemie organisiert. So können die Kirchen wegen der Abstandsregelung ihr Fassungsvermögen nicht ausreizen – eine von mehreren Auflagen, die die Regierung verhängt hat.
Alle Besucher müssen sich in eine Liste eintragen
„Aber die Freude, dass es wieder losgeht, überwiegt natürlich“, sagt Rudolf Zahn, Vorsitzender des Vereins zur Förderung katholischer Gemeinden im Süden des Kreises. Der 79 Jahre alte Reinbeker ist eng mit der Kirche „Zu den Heiligen Engeln“ in Glinde verbunden. Und die legt eine Punktlandung hin. Bereits an diesem Sonnabend um 18 Uhr beginnt der erste Gottesdienst mit Publikum. Ein weiterer ist für Sonntag, 11 Uhr, angesetzt, damit möglichst viele Gläubige unter einem Dach vereint sind.
Normalerweise fasst das Gotteshaus rund 120 Menschen, jetzt dürfen maximal 21 rein. Die Teilnehmerzahl ist auf eine Person je zehn Quadratmeter begrenzt. Das besagt die Corona-Verordnung. Ursprünglich waren sogar 15 Quadratmeter angedacht. Die Gäste werden sich im Eingangsbereich, wo ein Spender angebracht ist, die Hände desinfizieren, müssen zudem einen Mund- und Nasenschutz tragen. Zu den Hygienevorschriften gehört auch ein Gesangsverbot. Das Eintragen in eine Liste ist Pflicht, um bei Bedarf die Infektionskette zurückverfolgen zu können.
Gemeinde in Ahrensburg setzt weiter auf Livestream
„Wir machen in Glinde an diesem Wochenende Wortgottesdienste und keine Messfeier mit einem Priester. Es ist also mehr eine Art Andacht, die rund 45 Minuten dauert“, sagt Zahn. Es gibt zwar Orgelmusik, allerdings werden weniger Lieder gespielt. Zwei ausgebildete Ehrenamtler sprechen zu den Besuchern. Die Glinder Kirchengemeinde ist eine von neun, die sich im Mai 2019 zur Pfarrei Heilige Elisabeth mit rund 26.500 Gläubigen zusammengeschlossen haben: darunter auch jene aus Bergedorf und Geesthacht. Zahn: „Wir haben drei Geistliche, die alle Kirchen bedienen.“ Deshalb werde rotiert.
Die Plätze im Glinder Gotteshaus an der Möllner Landstraße sind markiert, um den vorgeschriebenen Abstand einzuhalten. Zwei Ordner kontrollieren das. Wer wegen der begrenzten Kapazität nicht in die Kirche gelangt, hat die Möglichkeit, den Gottesdienst im Auto vom angrenzenden Parkplatz aus zu verfolgen. Dort werden Lautsprecher aufgebaut. „60 Personen können auf diesem Weg teilnehmen“, sagt Zahn. Eine weitere Option ist der Livestream im Internet.
60 Haushalte regelmäßig bei Online-Gottesdiensten dabei
Darauf müssen sich weiterhin die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Ahrensburg beschränken. Die Türen der Schlosskirche bleiben geschlossen. „Wir entwickeln jetzt Konzepte und sind behutsam dabei, die Kirche wieder zu öffnen“, sagt Pastor Helgo Matthias Haak. Das sei zu Pfingsten geplant. Laut Kirchengemeinderat sind bei den Online-Gottesdiensten regelmäßig 60 Haushalte dabei. Auch in Oststeinbek gibt es noch keine öffentlichen Gottesdienste. In der Auferstehungskirche wären nur 16 Besucher möglich, laut Pastor Thorsten Kelm liegt die durchschnittliche Teilnehmerzahl weit darüber.
Die Matthias-Claudius-Kirche in Reinfeld startet am Sonntag, 17. Mai, mit Gottesdiensten um 9.30 und 10.30 Uhr, die jeweils 30 Minuten dauern. 15 Personen können dabei sein. Sie müssen sich bis Donnerstag anmelden.