Glinde. Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Kerstin Schoneboom unterstützt den bundesweiten Aufruf „Wann, wenn nicht jetzt!“.

„Alles, was wir seit Jahren fordern, erscheint unter den Bedingungen der Coronapandemie wie unter einem Brennglas“, sagt Kerstin Schoneboom, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Glinde. „Deshalb fordern wir die finanzielle Aufwertung der Berufe in den Bereichen Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.“ Dem Applaus und den Ankündigungen von Sonderboni müssten endlich eine ordentliche Tarifbindung und eine Erhöhung der Einkommen folgen.

Wichtig sei es zudem, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen

Schoneboom verweist auf einen Aufruf der Bundesarbeitsgemeinschaft Kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen mit der Überschrift „Wann, wenn nicht jetzt!“, den sie in allen Punkten teile. Darin wird unter anderem auch die Bedeutung von bundesweit einheitlich rechtlichen Rahmenbedingungen und die Gewährleistung einer flächendeckenden Versorgung mit Beratungsstellen hervorgehoben. Steuer-, Sozial- und Familienleistungen seien so aufeinander abzustimmen, dass sie zu einer tatsächlichen finanziellen Verbesserung für Frauen, insbesondere für Alleinerziehende führen. Wichtig sei es zudem, Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten zu schaffen, die es Müttern und Vätern ermöglichen, sich die Arbeit mit den Kindern und im Haushalt gerecht zu teilen. Nicht zuletzt seien ein effektiver Gewaltschutz und unabhängige Beschwerdesysteme für geflüchtete Frauen und Männer in allen Gemeinschaftsunterkünften unverzichtbar.