Neumünster. Präsidentin der Pflegeberufekammer sieht Verteilungsproblem. Erkrankte Beschäftigte im Gesundheitswesen will sie zentral erfassen.
Immer mehr Pflegende erkranken an Covid-19, heißt es von der Pflegeberufekammer in Schleswig-Holstein. „Das ist umso tragischer, weil sie in vielen Fällen keinen Zugang zu angemessener persönlicher Schutzausrüstung hatten und damit zusätzlichen Risiken ausgesetzt waren“, sagt Kammerpräsidentin Patricia Drube. Es gebe noch immer ein Versorgungs- und Verteilungsproblem bei der Schutzausrüstung. Es sei zudem dringend notwendig, alle Covid-19-Infektionen von Beschäftigten im Gesundheitswesen landesweit zentral zu erfassen.
Wichtige Daten zur Eindämmung der Pandemie fehlen
„Diese Infektionen müssen nicht nur nach Berufsgruppen, sondern auch nach Bereichen wie Klinik, Pflegeeinrichtung und ambulanter Pflege aufgeschlüsselt werden“, fordert Drube. Nur so ließen sich Rückschlüsse ziehen, welche Schutzmaßnahmen in welchen Settings ausreichend seien. Diese wichtigen Daten zur Eindämmung der Pandemie fehlten derzeit komplett.
„Weder Lobeshymnen noch Einmalzahlungen können den Schaden ausgleichen, der entsteht, wenn Pflegende durch den Mangel an Schutzausrüstung selbst gefährdet werden.“