Glinde/Oststeinbek. Die Kette reicht fast um den halben Mühlenteich. Die Aktion zum Mitmachen ist auch in Oststeinbek und Neuschönningstedt gestartet.
Sie wachsen und wachsen: Sowohl im Friederici-Park am Mühlenteich in Glinde als auch im Forellenbachpark in Oststeinbek liegen jetzt quietschbunte Steinschlangen. Diese sind verziert mit den Gesichtern von Ernie und Bert, mit Glitzerstaub und -steinchen, dekoriert mit Perlen, beschriftet, beklebt mit Lockenwicklern und in Serviettentechnik oder auch verkleidet als Schnecken, Dinosaurier oder Blumen: Der Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt.
Die Schlange ist mittlerweile 400 Meter lang
Am Start nahe Glindes Kupfermühlenweg liegt ein laminierter Zettel, der das kleine Kunstprojekt im öffentlichen Raum erklärt. „Bitte liegen lassen! Die Steine gehören zu einem Spiel“, steht dort auf gelbem Grund. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Corona“ werden Kinder und Spaziergänger dazu aufgefordert, als Zeichen der Freude und der Gemeinschaft in dieser Zeit eine bunte Steinschlange zu bilden. „Ich bin gespannt, wie weit wir es schaffen“, schreibt der anonyme Ideengeber. Auf dem ersten Stein steht das Datum: Am 30. März 2020 ging es los.
Mittlerweile schlängelt sich die bunte Schlange bestimmt schon 400 Meter den Wanderweg entlang. Viele Spaziergänger beugen sich hinunter und schauen sich die kleinen Werke genau an. Weit ist es nicht mehr, dann reicht die Kette um den halben Mühlenteich.
Die Kinder verbringen viel Zeit zu Hause mit Basteln
Auch Sina (5) und ihre Freundin Hannah (6), die mit ihren Müttern Nadine Michael und Sabrina Schulz – selbstverständlich mit Abstand – am Mühlenteich spazieren gehen, zählen zu den Fans. Eigentlich wollten die Mädchen ihre Steine dazulegen. „Aber leider haben wir sie zu Hause liegen lassen“, sagt Sabrina Schulz. Ihre Tochter erzählt stolz: „Meinen Stein habe ich in Lila, Pink, Blau, Grün mit Farbstiften bemalt. Und ich habe noch einen mit einem Schmetterling.“ Auch ihre Freundin Sina war fleißig. „Ich habe einen Stein lila und einen zweiten bunt in allen Farben angemalt“, berichtet sie.
Die Kita ist wegen der Coronapandemie geschlossen, die Mädchen verbringen viel Zeit zu Hause mit Basteln. „Wir kommen oft hierher zum Mühlenteich, mit dem Fahrrad oder zu Fuß, um Enten zu füttern“, erzählt Sinas Mutter Nadine Michael.
Auch Rainhard Zug hat einen Stein dazugelegt
„Diese Aktion ist wirklich super“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug. „Sie ist schön und witzig.“ Er verrät: „Ich habe dort selbst einen kleinen Stein dazugelegt. Ich habe meiner 14-jährigen Tochter von der Aktion erzählt. Sie sitzt momentan ja auch allein zu Hause.“ Daraufhin habe sie einen Stein für ihn gestaltet.
Auch andernorts haben sich bereits kreative Steinschlangen gebildet. In Reinbek-Neuschönningstedt auf einem Felsen mit bemalten Mini-Steinen und auch im Oststeinbeker Forellenbachpark. Dort gibt es an manchen Stellen Markierungen „700 Stück“ oder „70 Meter“. Kürzlich lagen dort am Wegesrand bereits an die 2000 bunte Steine – und täglich werden es mehr.