Ahrensburg. Landesvorstand will Konzept für sichere Öffnung der Kitas. 383 Coronafälle in Stormarn. Weiterer Todesfall in Rümpeler Pflegeheim.

Die Landeselternvertretung der Kitas fordert ein Hilfspaket für Familien in der Coronakrise. „Eine einfache, unbürokratische Lösung wäre zum Beispiel die Auszahlung von Corona-Kindergeld“, heißt es in einem offenen Brief, den die Elternvertreter an Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), die Landtagsabgeordneten und das Sozialministerium geschrieben haben.

Im Sommer müssten dringend Lösungen gefunden werden

Viele Familien fühlten sich in der aktuellen Situation allein gelassen, die Krise sei eine große Belastung. Deshalb müssten parallel zu den Konzepten für den Neustart an den Schulen in den kommenden zwei Wochen auch Pläne und Handlungsleitlinien für eine sichere Öffnung der Kitas erarbeitet werden, damit die Eltern eine langfristige Perspektive vom 4. Mai an hätten.

„Zusätzlich müssen wir darüber diskutieren, wie man bezahlten Sonderurlaub, eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung sowie einen erweiterten Kündigungsschutz für Eltern in dieser Ausnahmesituation verankert“, heißt es in dem Schreiben. „Denn ohne Betreuung können viele nicht arbeiten und verlieren ihre Existenz.“ Auch für die geplanten Schließzeiten im Sommer müssten dringend Lösungen gefunden werden.

Lage im Wohnpark Rohlfshagen in Rümpel weiter kritisch

Yvonne Leidner ist Vorsitzende der Landeselternvertretung. Sie sagt: „Den Eltern geht es ja nicht darum, Kapital aus der jetzigen Situation zu schlagen.“ Es dürfe aber nicht übersehen werden, welche Anstrengungen Eltern gerade bewältigten und dass sie dringend Unterstützung und Solidarität von Politik, Arbeitgebern, Kitaträgern und der Gesellschaft benötigten, so Leidner weiter.

Unterdessen ist die Lage im Wohnpark Rohlfshagen in Rümpel weiter kritisch. In dem stark vom Coronavirus betroffenen Pflegeheim ist nach Angaben der Kreisverwaltung eine weitere Infizierte gestorben. Bei dem Opfer handelt es sich um eine Frau aus der Altersgruppe über 70 Jahre. Damit gab es in der Einrichtung inzwischen zwölf Todesfälle, kreisweit starben seit Beginn der Epidemie 20 infizierte Stormarner. Die Zahl der bestätigten Coronafälle ist am Freitag auf 383 gestiegen. Das sind sieben Infizierte mehr als am Vortag.

In ganz Schleswig-Holstein 2557 Fälle registriert

23 Erkrankte befinden sich laut Kreisverwaltung in stationärer Behandlung, 200 in häuslicher Quarantäne. 140 Stormarner gelten mittlerweile als genesen. Sie dürfen sich nach überstandener Erkrankung wieder frei bewegen.

In ganz Schleswig-Holstein wurden nach Angaben der Landesregierung seit Beginn der Epidemie 2557 Fälle registriert, 88 Infizierte starben. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass inzwischen landesweit 1900 Menschen nach einer Coronainfektion wieder genesen sind.