Oststeinbek. Gemeindevertreter wollen Einrichtung durch Angliederung an Glinde oder Barsbüttel retten. Sie diskutierten auch andere Ideen.

Gemeindevertretersitzung in Oststeinbek – aber mit gebotenem Sicherheitsabstand: Bürgermeister Jürgen Hettwer (parteilos) hatte die Politiker zur Versammlung in die Walter-Ruckert-Sporthalle eingeladen. Mit zwölf Anwesenden war das Gremium auch knapp beschlussfähig, konnte vorläufige Entscheidungen über die Zukunft der Volkshochschule und den Erlass der Kitagebühren fällen.

Das Wintersemester an der VHS ist noch gesichert

Seit der plötzlichen Kündigung von Volkshochschulleiterin Marita Sachse ist der Bestand der Oststeinbeker Bildungseinrichtung in Gefahr. „Wir halten die Angliederung der Volkshochschule (VHS) an die Einrichtungen in Glinde oder Barsbüttel für eine sinnvolle Alternative“, sagte Hans-Joachim Vorbeck, Vorsitzender der CDU-Fraktion. Die Räume der Volkshochschule an der Möllner Landstraße 24 b könnten weiterhin genutzt werden, somit eine Schließung der VHS und die Entlassung der restlichen zwei Mitarbeiter verhindert werden. Bürgermeister Hettwer: „Wer den Anfahrtsweg zur VHS Oststeinbek auf sich genommen hat, kann ebenso gut nach Glinde fahren.“

Mehrere Gemeindevertreter äußerten alternative Ideen für den Fortbestand. Einige Kurse könnten zunächst auf den Sportverein ausgelagert werden. Kurse, die sich großer Beliebtheit erfreuten, wie zum Beispiel der Kochkursus, könnten einen eigenen Verein gründen. Das Wintersemester ist noch gesichert. Ob es zum Jahresende zur Schließung kommt, soll in den Fraktionen diskutiert werden. Hettwer stellt in den nächsten Wochen die Idee der Angliederung an eine Nachbarkommune vor.

Zur Diskussion stand auch der Erlass der Kitagebühren

Ein weiteres dringendes Anliegen Hettwers war der Erlass der Kitagebühren für den Monat April und vorbehaltlich des Andauerns der Schließung auch für Mai. Aufgrund der Corona-Krise bieten Kindertagesstätten derzeit ausschließlich eine Notbetreuung für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen an. Auf Grundlage einer parteiübergreifenden Einigkeit und der Beanspruchung seines Rechts auf eine Eilentscheidung bestätigte Hettwer, dass die Stadt die Gebühren für Kindertagesstätten, Tagespflege und Mittagsverpflegung für die zwei Monate nicht einbezieht. Die Gebühren für den Ausfall im Monat März würden den Eltern ebenfalls gut geschrieben. Eltern in infrastrukturell relevanten Berufen hätten zudem Anspruch auf eine beitragsfreie Notbetreuung ihrer Kinder. Die anfallenden Kosten will die Gemeinde tragen.