Ahrensburg. Schlossstadt hat rund 1,4 Millionen Euro erhalten. Ausstattung mit modernen IT-Anlagen verzögert sich jedoch wegen Personalmangels.

Rund 1,4 Millionen Euro, so viel Geld hat die Stadt Ahrensburg aus dem Digitalpakt Schule für die Ausstattung ihrer Schulen mit moderner Informationstechnologie (IT) zugewiesen bekommen. Das Geld von Bund und Ländern soll unter anderem dazu dienen, Grund- und weiterführende Schulen mit leistungsstarken Rechnern, schnellem Internet und WLAN-Zugängen auszurüsten.

Stelle eines Elektroingenieurs konnte nicht besetzt werden

Doch in Ahrensburg können diese IT-Ausstattung und der Digitalpakt derzeit nicht weiter geplant und umgesetzt werden. Darüber hat die Stadtverwaltung dem Bildungsausschuss auf dessen jüngster Sitzung berichtet. Grund für die Verzögerung: Der Verwaltung fehlt ein Elektroingenieur, der die Umbauten und den Brandschutz für die IT-Technik an den Schulen plant und überwacht.

„Der Fachdienst für Zentrale Gebäudewirtschaft hat bereits im dritten und vierten Quartal 2019 die Stelle ausschreiben lassen. Die Position konnte leider nicht besetzt werden. Die wenigen Bewerber haben abgesagt“, berichtete Robert Tessmer, Fachdienstleiter für Schulen. Ohne einen zusätzlichen Ingenieur sei der Digitalpakt für die Verwaltung aber nicht zu bewältigen. „Hierfür sind aktuell keine personellen Kapazitäten vorhanden“, so Tessmer. Die Stelle für den Elektroingenieur soll nun zum April erneut ausgeschrieben werden. Die Stadt hofft, die Position so bis Mitte des Jahres doch noch besetzen zu können.

Schüler und Eltern fordern schnelles Handeln der Stadt

„Wir sind beim Digitalpakt in Verzug und müssen jetzt schnell anfangen, ihn umzusetzen“, sagte Robert Tessmer im Ausschuss. Daher verfolge die Stadt als weitere Lösung, sich die benötigten Ingenieurleistungen von auswärts einzukaufen. „Wir sind dazu in Gesprächen mit dem Unternehmen Dataport“, so Fachdienstleiter Tessmer. Die Firma biete einen umfangreichen Service im IT-Bereich. Der Vorteil sei, dass Dataport ohne Ausschreibung beauftragt werden könne, weil Ahrensburg Mitglied im IT-Verbund Schleswig-Holstein ist.

Die Schülersprecher der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule (SLG), Luna Krüger und Jannes Rust, sowie Andreas Hausmann, Elternvertreter am Eric-Kandel-Gymnasium, forderten, den Digitalpakt schnell umzusetzen. „Ich bin entsetzt, dass hier nichts passiert, obwohl die Stadt 1,4 Millionen Euro bekommen hat“, sagte Hausmann. „Das ist eine Bankrotterklärung.“

Die Politiker billigten ohne weiteren Beschluss das Vorgehen der Verwaltung und sahen vor allem die Hilfe von Dataport als Lösung an. „Die Verwaltung hat einen klaren Handlungsauftrag“, sagte der Ausschussvorsitzende Christian Schubbert-von Hobe.