Ahrensburg/Reinbek. Verwaltungen rüsten sich vielerorts mit Notfallplänen für die Epidemie. Weitere Veranstaltungen im Kreis abgesagt.

Das Coronavirus zeigt nun auch Wirkung in den Rathäusern in Stormarn. Verwaltungen arbeiten an Notfallplänen, wollen sicherstellen, dass der Betrieb aufrecht erhalten bleibt, falls eine große Zahl an Mitarbeitern in Quarantäne muss.

Personalausweis- und Reisepass-Angelegenheiten seien unverzichtbar

„Wir haben jetzt unter der Leitung von Bürgermeister Björn Warmer einen Krisenstab eingerichtet“, sagt Reinbeks Rathaussprecher Lennart Fey zum Abendblatt. Die Gruppe, der Verwaltungsmitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen angehören, soll einen Katalog mit Maßnahmen erstellen für den Fall, dass bei einem Kollegen ein Corona-Verdacht vorliegt.

„Sollte das Virus bei jemandem festgestellt werden, würde das eine Quarantäne für alle Mitarbeiter, mit denen er Kontakt hatte, bedeuten“, so Fey. „Wir haben definiert, welche Leistungen der Verwaltung essenziell sind und welche wir aussetzen können.“ Unverzichtbar sind zum Beispiel Personalausweis- und Reisepass-Angelegenheiten, Geburten- und Sterbemeldungen oder das Auszahlen von Sozialhilfe. „Die Sozialhilfeempfänger müssen weiter Geld für ihren Lebensunterhalt bekommen“, sagt Fey.

Auch Ahrensburgs Stadtverwaltung rüstet sich für den Fall der Fälle

Die verbliebenen Mitarbeiter würden im Krisenfall in diesen vorrangigen Sachgebieten eingesetzt. Fey: „Wir rüsten die Mitarbeiter so aus, dass sie im Ernstfall von Zuhause aus arbeiten können, soweit es möglich ist.“ Schon jetzt müssten auf Anweisung der Personalabteilung alle Verwaltungskräfte, die aus Krisengebieten aus dem Urlaub zurückkehrten, 14 Tage zu Hause bleiben.

Auch Ahrensburgs Stadtverwaltung rüstet sich für den Fall der Fälle. „Wir prüfen derzeit, welche Möglichkeiten es gibt, um Ansteckungsrisiken zu minimieren“, sagt Rathaussprecher Fabian Dorow, der gemeinsam mit Bürgermeister Michael Sarach sowie den Fachbereichsleitern Innere Dienste und Gefahrenabwehr dem Corona-Führungsstab der Verwaltung angehört. Die Maßnahmen orientierten sich an der betrieblichen Pandemieplanung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz. „Wir versuchen, den Mitarbeitern eine Arbeit von zu Hause zu ermöglichen“, sagt Dorow. Auch in Ahrensburg gibt es einen Katalog mit Verwaltungsaufgaben, die in jedem Fall wahrgenommen werden müssen.

Konzert mit Dorfrockern und Osterfeuer in Glinde fallen aus

Unterdessen sind in Stormarn weitere Veranstaltungen abgesagt worden. Laut Feuerwehr Todendorf hat das Kreisgesundheitsamt die Genehmigung für das Konzert mit den Dorfrockern am Sonnabend, 14. März, zurückgenommen. „Wir bedauern das sehr“, sagt Wehrführer Marc Strangmeyer. „Uns entstehen dadurch nicht unerhebliche Kosten.“ Das Geld für gekaufte Karten wird erstattet. Am kommenden Sonnabend von 8.30 bis 20 Uhr im Mehrzweckhaus sowie am Dienstag, 17. März, von 18 bis 21 Uhr können die Tickets zurückgegeben werden.

Die Glinder Feuerwehr hat das für Sonnabend, 11. April, geplante Osterfeuer abgesagt. „In Unkenntnis der weiteren Entwicklung und vor dem Hintergrund von Planungssicherheiten wurde diese Entscheidung jetzt endgültig gefällt“, heißt es in einer Mitteilung.

Konsequenzen hat auch der Lions Club Hahnheide gezogen und das für Freitag, 13. März, vorgesehene Konzert mit der Gruppe „The Earwig`s“ in der Wassermühle Trittau gestrichen. Die Organisation begründet diesen Schritt so: „Die Tatsache, dass am Konzertabend in der ausverkauften Wassermühle Körper- und Nahkontakte nicht zu vermeiden sind, führt zu dieser Entscheidung.“ Das Konzert werde auf die zweite Jahreshälfte verlegt. Die Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit.