Reinbek/Glinde. An der Einmündung von der K 80 in die Möllner Landstraße fehlen Laternen. Sehr zum Ärger der Neuschönningstedter.

Die Situation kann nicht allein für Radfahrer und Fußgänger gefährlich werden: An der Einmündung der nördlichen Abfahrt der K 80 in die Möllner Landstraße gibt es keine Straßenbeleuchtung. Autofahrer erkennen die Fußgänger- und Radfahrerquerung hier, auf Glinder Gebiet, oft erst sehr spät. Und im Gegensatz zu der Einmündung auf Neuschönningstedter Gebiet, wo weder ein Rad- noch ein Fußweg verlaufen, ist die in Glinde, auf der Nordseite der Möllner Landstraße, nicht beleuchtet.

Die Radfahrer haben dort keinen Vorrang mehr

Das moniert jetzt die Reinbeker Fraktion Forum 21 „Der nicht beleuchtete Einmündungsbereich stellt in der dunklen Jahreszeit sowie in den Abend- und Nachtstunden eine unangemessen hohe Gefährdung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer sowie auch für die aus- und einfahrenden Fahrzeuge dar“, kritisiert Heinrich Dierking, Fraktionsvorsitzender von Forum 21. „Dies um so mehr, da nach der Deckensanierung der K 80-Ausfahrt und der Möllner Landstraße im Jahr 2019 die vorher vorhandene Radwege-Furt auf der Fahrbahn nicht wieder hergestellt wurde.“

Tatsächlich hat der Radverkehr dort seitdem keinen Vorrang mehr. Radler und Fußgänger würden die Straße nun relativ „wild“ queren. Was aber interessiert eine Reinbeker Wählergemeinschaft eine mögliche Gefahrenquelle auf Glinder Stadtgebiet? „Genau das ist das Problem“, sagt Heinrich Dierking. „Denn die Glinder nutzen den Weg kaum, daher interessieren sie sich nicht für diese Gefahrensituation.“ Der kombinierte Rad- und Fußweg werde dagegen bis in die Abendstunden intensiv besonders von Neuschönningstedtern auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen oder zum Arzt genutzt.

Neuschönningstedter beschweren sich über die Situation

Die Polizei schätzt das Unfallrisiko dort allerdings gering ein. „In den vergangenen fünf Jahren hat es dort nur einen Unfall gegeben, an dem ein Pkw und ein Radfahrer beteiligt waren“, sagt Axel Schindler, Leiter der Polizeistation Glinde.

Doch bei Heinrich Dierking haben sich vermehrt Neuschönningstedter über die Situation beschwert. Er selbst kennt sie als Autofahrer. Er habe sich bei der Kreisverwaltung genau nach der Zuständigkeit erkundigt, bevor seine Fraktion aktiv wurde: In einer Mail des Verkehrsamtes heißt es, die Straßenbeleuchtung diene dem allgemeinen Sicherheitsbedürfnis und gehöre daher zur kommunalen Daseinsvorsorge. Die Entscheidung, an dieser Stelle eine Straßenlaterne aufzustellen, liege bei der Stadt Glinde. Diese müsste dafür jedoch einen Nutzungsvertrag mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein abschließen.

Lenkungsgruppe für das Mittelzentrum soll aktiv werden

Joachim Becker, Vorsitzender der Reinbeker ADFC-Gruppe, unterstützt das Vorhaben von Forum 21: „Wir begrüßen alles, was der Radfahrer-Sicherheit dient.“ Daher will der ADFC für diese Querung auch auf den früheren Vorrang für Radfahrer verzichten. Die frühere Furt mit reflektierender Farbe zu markieren oder mit Blinklichtern den Autoverkehr zu bremsen, scheint daher kaum möglich, würden damit doch falsche Signale zur Vorfahrt gegeben.

Forum 21 regt an, dass die Lenkungsgruppe für das gemeinsame Mittelzentrum Reinbek-Glinde-Wentorf aktiv wird. „Sollen die doch einmal zeigen, dass es das gemeinsame Mittelzentrum noch gibt“, sagt Dierking.