Reinbek. Die Reinbeker Flüchtlingsinitiative organisiert nach den Morden von Hanau für diesen Sonnabend eine Menschenkette gegen Rassismus.

Nach den schrecklichen Morden von Hanau mit rassistischem Hintergrund – dort hatte ein 43-Jähriger neun Menschen mit ausländischen Wurzeln, außerdem seine Mutter und dann sich selbst erschossen – macht die Reinbeker Flüchtlingsinitiative mobil. Sie organisiert für diesen Sonnabend, 22. Februar, eine Menschenkette gegen Rassismus. Treffpunkt ist um 17 Uhr an der Feuerwehrwache an der Klosterbergenstraße.

Zuletzt protestierten Reinbeker gegen AfD-Veranstaltung

„Die Ermordung des Regierungspräsidenten Walter Lübcke, der Anschlag auf die Synagoge in Halle sowie jetzt Hanau sollten uns alle aufwachen lassen“, sagt Initiativenmitglied Bernhild Ziehm. „Rechtsextremismus sowie Antisemitismus sollten in Reinbek, Glinde oder wo auch immer keinen Platz haben“, so Ziehm. Die Menschenkette soll mindestens vom Sachsenwaldgymnasium bis zum Rathaus reichen. Die Veranstaltung ist genehmigt. Zuletzt hatten viele Reinbeker gegen eine AfD-Veranstaltung im Schloss protestiert.

Kasimir Behnke (l.) und Benjamin Betzel hatten die Idee zu einer Schweigeminute.
Kasimir Behnke (l.) und Benjamin Betzel hatten die Idee zu einer Schweigeminute. © Mary-Nell Hertel

„Uns ist es wichtig, ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.“ So beschreibt der 17 Jahre alte Schüler Benjamin Betzel die Intention zu einer Schweigeminute an der Selma-Lagerlöf Gemeinschaftsschule (SLG) in Ahrensburg. Fünf weiterführende Schulen in Ahrensburg schlossen sich der Aktion an. Alle Schüler erinnerten so am Freitag an die Opfer des Mordanschlags von Hanau, bei dem ein 43-Jähriger zehn Menschen erschossen hatte.

Schüler leiten Schweigen mit Durchsage ein

„Wir wollen uns klar gegen Rechtsextremismus positionieren“, sagte Betzel, der die Idee mit seinem Mitschüler Kasimir Behnke (17) verwirklichte. „Ich finde es bemerkenswert, dass die jungen Leute so schnell auf die Vorfälle reagieren“, sagte SLG-Schulleiter Wolfgang Jakobi. Die Schüler leiteten das Schweigen am SLG mit einer Durchsage ein, in der sie die Aktion als Zeichen der Solidarität und als Anteilnahme für die Hinterbliebenen beschrieben. „Geeint gegen Rassismus“, sagt Kasimir zum Auftakt. „Dieser Anschlag ist nicht der erste, es gibt immer mehr rechtsextremistische Taten mit Todesopfern, das ist ein Problem“, so Kasimir. Der Schulleiter hatte zuvor die Stormarnschule, das Eric-Kandel-Gymnasium und zwei weitere Schulen dazu aufgerufen, an der Schweigeminute teilzunehmen.