Ahrensburg. Ahrensburger Familien machen mobil gegen Kita-Reform. Sie haben eine Online-Petition gestartet und drei Forderungen an die Stadt.

Immer mehr Stormarner Eltern mit mehreren Kindern protestieren gegen die Kita-Reform des Landes, weil sie drastische finanzielle Mehrbelastungen befürchten. Weil sie im Einzelfall gut 500 Euro im Monat mehr zahlen könnten, haben Ahrensburger Familien jetzt eine Online-Petition gestartet.

Rund 370 Unterstützer hatten den Aufruf auf der Plattform openPetition bis Freitag unterzeichnet, darunter gut 230 aus Ahrensburg. „Familien mit zwei und mehr Kindern werden erhebliche Mehrkosten schultern müssen, insbesondere dann, wenn die Kinder in die Grundschule gehen und dort nachmittags in Hort oder Offener Ganztagsschule kostenpflichtig betreut werden“, so Mitinitiatorin Marie Koch.

Geschwisterbonus soll in allen Konstellationen weitergezahlt werden

Die Betroffenen haben drei Forderungen an die Stadt. Erstens soll der Geschwisterbonus in allen Konstellationen weitergezahlt werden, auch wenn die älteren Kinder in die kostenpflichtige Nachmittagsbetreuung an Grundschulen gehen. Die Sorge: Diese sogenannten Zählkinder aus dem Hortbereich könnten mit der Reform wegfallen.

Zweitens sollte die Randzeitenbetreuung (vor 8 und nach 16 Uhr) nicht fürs gesamte Jahr festgelegt werden. Die Eltern wollen flexible Buchungen für einen, drei oder fünf Wochentage und auch nur einen Dreimonatszeitraum. Drittens sollte die Essenspauschale – im Gespräch ist eine Erhöhung von 60 auf 90 Euro pro Monat – moderater steigen.

Jugendhilfeausschuss des Kreistags berät am 10. Februar über Kita-Gebühren

Mehrere Dutzend Eltern nutzten auch die Einwohnerfragestunde im jüngsten Ahrensburger Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss, um sich Gehör zu verschaffen. „Bisher haben wir die Ermäßigungsregeln eins zu eins vom Kreis übernommen“, sagt der Ausschussvorsitzende Christian Schubbert (Grüne). „Deshalb werden wir erst mal sehen, was die übergeordnete Behörde jetzt macht.“ Der Jugendhilfeausschuss des Kreistags berät am Montag, 10. Februar, über die Kita-Gebühren.

Unterdessen hat das Landessozialministerium erklärt, dass unter anderem der Kreis Stormarn die Neuregelung der Geschwisterermäßigung nicht richtig ausgelegt habe. „Diese Fehlinterpretation führt nun zu Irritationen in der Öffentlichkeit, insbesondere bei den Eltern“, schreibt Staatssekretär Matthias Badenhop auch an Landrat Henning Görtz. Die Berücksichtigung von Grundschülern könne individuell und differenziert nach Betreuungsformen erfolgen, „wie dies auch unter der alten Rechtslage möglich war“.

Online-Petition der Eltern: www.openpetition.de/petition/online/kitareform-2020