Hamburg. In einem kurzen Video vom Donnerstagmorgen ist das Raubtier zu sehen. In Stormarn gibt es bislang nur selten Wolfssichtungen.
Es wirkt fast wie gestellt, das kurze Video, das sich seit Donnerstagmorgen im Internet verbreitet: Man sieht einen Wolf am Waldrand. Die Kamera ist nur wenige Meter von dem Tier entfernt. Nach wenigen Sekunden dreht der Wolf sich um und verschwindet im Wald. Die Aufnahme, die nach Abendblatt-Informationen authentisch ist, entstand in Linau, an der Grenze zwischen den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg.
„Es sieht schon sehr nach Wolf aus“, sagte Jens Matzen, Koordinator der Wolfsbetreuer in Schleswig-Holstein, nach Ansicht des Filmchens. Allerdings bräuchte er für die Aufnahme in der Datenbank des Landes weitere Informationen darüber, wer das Video wo und wann genau aufgenommen habe.
Es sei nicht ungewöhnlich, dass Wölfe auch in den dichter besiedelten schleswig-holsteinischen Südkreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg unterwegs seien. „Meistens handelt es sich um Tiere, die von Süden nach Norden ziehen“, sagt Matzen. „Und dabei müssen sie den Raum zwischen Hamburg und Lübeck passieren.“
Ende Dezember riss ein Wolf in Stormarn ein Wildtier
In Stormarn gab es die jüngste Wolfsspur am 28. Dezember im Steinburger Ortsteil Eichede. Dort wurde ein gerissenes Wildtier gefunden. Die Untersuchung der DNA-Spuren zur Bestimmung, um welchen Wolf es sich handelte, ist noch nicht abgeschlossen. Ob es sich bei dem am Donnerstag in Linau gefilmten Wolf möglicherweise um dasselbe Tier handelt, ist ebenfalls nicht bekannt.
Wolfssichtungen in Schleswig-Holstein gibt es immer häufiger: Im Kreis Dithmarschen wurde Ende Dezember sogar ein Waldkindergarten zwischenzeitlich gesperrt, weil in der Nähe mehrfach Schafe von einem der Raubtiere gerissen worden waren. Ein zusammenhängendes Rudel wurde bislang im Norden nicht beobachtet. Für viel Aufsehen sorgte vor knapp zwei Jahren ein anderes Smartphone-Video: . Damals gelang es Claudia Retter, der Chefin des Restaurants Fischerklause, einen Wolf mehrere Minuten lang zu filmen: Das Tier lief über den damals zugefrorenen Lütjensee.
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