Glinde. Bauausschuss winkt Antrag durch, der unverzügliche Reparatur vorsieht. Bis Mitte des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Die mit Löchern gespickte Lärmschutzwand an der Kreisstraße 80 in Glinde wird repariert. Im Bauausschuss fand ein Antrag der CDU eine Mehrheit, der eine unverzügliche Wiederherstellung in den ursprünglichen Zustand vorsieht.

Anwohner fordern seit Jahren eine richtige Lärmschutzwand

Die Verwaltung ließ im Sommer 2019 Elemente entnehmen, weil sie auf die Straße hätten fallen können. Zwar wurde im November geflickt, aber komplett geschlossen ist die Wand noch nicht. „Es geht um vier offene Felder. Bis Mitte des Jahres soll die Sache erledigt sein“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug. Die Kosten seien noch nicht geschätzt, weil erst ein Statiker den Ort inspizieren müsse. „Womöglich muss aufgeschüttet werden“, so der Verwaltungschef. Die CDU hatte am 16. Dezember eine Ortsbegehung gemacht. „Da hat sich wiederum die enorme Lärmbelästigung der Anwohner bestätigt“, sagt Fraktionschef Rainer Neumann.

Das Problem der Anwohner ist damit aber nicht gelöst. Sie fordern seit Jahren eine richtige Lärmschutzwand. Die jetzige, deren Kern aus Asbest und die mit Holzlamellen verkleidet ist, misst an einigen Stellen nur rund einen Meter und schützt nicht wirklich vor den Geräuschen, die Autos und Lastwagen verursachen. Für den Neubau fühlen sich aber weder Glinde noch der Kreis Stormarn verantwortlich. Ende der 70er-Jahre waren eklatante Fehler bei der Planung gemacht worden. Das ist bitter für die Bürger, weil sie deshalb keinen Anspruch auf eine neue Wand haben. Wenn sie diese wollen, müssten sie selbst zahlen. 2015 schätzte das Rathaus die Kosten auf rund 1,5 Millionen Euro. Einige Anlieger würden mit einer sechsstelligen Summe belastet werden. 2016 passierten im Schnitt täglich 25.000 Autos die K 80, rund zehn Prozent davon waren Lastwagen. Inzwischen sind es mehr.