Reinbek. Bürgermeister soll wegen Auftritt des AfD-Fraktions-Vorsitzenden im Landtag einschreiten. Amtsleiter sieht keine Handhabe.
Unter dem Titel „Retter oder Schlepper? Seenotrettung im Mittelmeer“ lädt die AfD für Mittwoch, 15. Januar, ins Reinbeker Schloss ein. In der Reihe „Fraktion im Dialog“ hat sich für 19 Uhr der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Kieler Landtag, Jörg Nobis, angesagt. Die Veranstaltung ruft Kritiker auf den Plan. So wandte sich Ingo Werth – der Bergedorfer engagiert sich seit Jahren in der Seenotrettung – in einem Brief an Bürgermeister Reinbeks Björn Warmer.
Werth fordert Warmer auf, den Auftritt zu unterbinden. Der Titel und das Plakat, auf dem ein Rettungsschiff als Taxi dargestellt werde, seien im „höchsten Maße zynisch und menschenverachtend“. Es sei unerträglich, dass das Schloss „Ausländerfeinden zu Propagandazwecken“ zur Verfügung stehen solle. Schon im August 2019 hatte ein Auftritt zweier AfD-Bundestagsabgeordneter im Schloss für Protest gesorgt. Amtsleiter Jürgen Vogt-Zembol erklärte damals, dass die Stadt diesen aus rechtlichen Gründen nicht unterbinden könne. Auch die Satzung zur Nutzung des Schlosses spreche nicht gegen eine Vermietung.