Hamburg/Reinbek. Ein Autofahrer hat an der L223 in Reinbek einen Fußgänger erfasst und ist geflüchtet. Ein Hinweis führt Ermittler auf eine neue Spur.

Ist ein BMW-Fahrer für den Tod eines 42 Jahre alten Hamburgers verantwortlich? Ermittler haben nach dem tragischen Unfall auf der Hamburger Straße (L223) in Reinbek Trümmerteile sichergestellt, die einem 1er-BMW der Baureihe E87 oder einem 3er-BMW der Baureihen E90 und E91 zuzuordnen seien. Ein Zeugenaufruf hat daraufhin offenbar gefruchtet: Ein Hinweisgeber hat die Polizei nun auf einen BMW aufmerksam gemacht, der frische Unfallspuren aufwies. Nun steht der Halter des Fahrzeugs im Verdacht der Ermittler.

Demnach stand der BMW auf einem Großparkplatz und war an der Beifahrerseite und an der Front stark beschädigt. Wie die Polizeidirektion Ratzeburg nun mitteilte, ist Halter ein 36 Jahre alter Mann aus Südstormarn. Das Fahrzeug wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft zur kriminaltechnischen Untersuchung beschlagnahmt. Wegen der Schwere des Tatvorwurfs soll dem Beschuldigten nun ein Pflichtverteidiger bereitgestellt werden, bevor er vernommen wird. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wird wegen fahrlässiger Tötung und unerlaubten Entfernens vom Unfallort ermittelt.

Tödlicher Unfall in Reinbek: Fußgänger in Graben geschleudert

Am Sonnabend waren das Unfallopfer, seine Ehefrau (41) und zwei Begleiter an der L223 in Richtung Reinbeker Redder unterwegs, als plötzlich ein Autofahrer von der Fahrbahn abkam und auf den Seitenstreifen geriet. Dabei erfasste er den Fußgänger. "Dieser wurde durch den Zusammenprall in den angrenzenden Graben geschleudert", sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Lübeck und fügt hinzu: "Der Hamburger zog sich tödliche Verletzungen zu und verstarb noch an der Unfallstelle."

Auf einem Supermarkt-Parkplatz entdeckten Polizisten den Mazda, der zunächst ins Visier der Ermittler geraten war.
Auf einem Supermarkt-Parkplatz entdeckten Polizisten den Mazda, der zunächst ins Visier der Ermittler geraten war. © Michael Arning

Der oder die Unfallverursacherin fuhr laut Ermittler weiter und kümmerte sich nicht um die Opfer. Zunächst geriet der Fahrer eines blauen Mazda ins Visier der Ermittler. Polizisten entdeckten das Auto kurz nach dem Unfall auf einem Supermarktparkplatz am Binnenfeldredder in Bergedorf. Das Auto wies frische Unfallspuren auf – unter anderem eine verdächtige Beschädigung der Windschutzscheibe. Der Mazda wurde am Sonnabend sichergestellt und zur weiteren Untersuchung abgeschleppt. Der Halter wurde ausfindig gemacht und befragt. Es ist ein in Hamburg lebender Mann.

Ob er den Mazda gefahren ist oder ein anderer Fahrer den tödlichen Unfall in Reinbek verursacht hat, ist laut der Ermittler noch unklar und wird derzeit untersucht. Genauso wie der Verdacht, dass der nun ausfindig gemachte BMW-Fahrer den Fußgänger erfasst hat. Polizisten und ein Sachverständiger der Dekra hatte den Unfallort untersucht und die Trümmerteile entdeckt.