Reinbek. Diskussion über Zukunft des traditionsreichen Gebäudes. Politik stellt Mittel im Haushalt zur Verfügung.

Wie geht es weiter mit der Villa Tesch an der Hamburger Straße 3, das die Eignerin der Stadt geschenkt hat? 450.000 Euro stehen jetzt für den Umbau und die Sanierung im Haushalt, den die Politik abgesegnet hat.

Das gelbe Geschäftshaus mit braunen Balken, Balkon und Zwiebeldach-Türmchen war Stammsitz der Schneiderfamilie Hastedt. Das Gebäude beherbergte in den 1960er- und 1970er-Jahren die Drogerie Wilken. Später verkaufte Ingrid Wilkens hier feines Interieur, Geschenke und hanseatische Mode. Ein Kosmetikstudio zog danach ein, das sich die Verkaufsräume mit Anbietern feiner Dessous teilte. Danach stand die Ladenfläche einige Jahre leer. Der Parkplatz wird seit Beginn des Jahres von Rathaus-Besuchern genutzt.

Verwaltung sei am Zug, Vorschläge zu machen

Über die Zukunft des ehemaligen repräsentativen Ladengeschäfts wird nun in Reinbek diskutiert. „So ein Geschenk ist doch eine Steilvorlage“, sagt Günther Herder-Alpen, Fraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen. Es biete sich als Verwaltungsgebäude an. Ein Umbau ist in Vorbereitung. Dem Hauptausschuss soll 2020 ein Nutzungs- und Sanierungskonzept vorgelegt werden. Bis dies beschlossen ist, ist die Summe in Höhe von 450.000 Euro gesperrt.

Laut Volker Müller (SPD) sind nicht die Fraktionen, sondern die Verwaltung am Zug, Vorschläge zu machen. Ähnlich sieht das die CDU: „Wir möchten keine Einzelideen für die Nutzung vorbringen“, sagt Fraktionschef Patrick Ziebke. „Diese Sanierung ist eher zusammen mit der des Rathauses zu sehen. Wir möchten erst einmal eine grobe Richtung für die Rathaussanierung sehen, die ab 2021 ansteht.“ Dafür seien zunächst etwa zwölf Millionen Euro veranschlagt.

Kaum Besprechungsräume im Reinbeker Rathaus

Günther Herder-Alpen hat die Ideen der Grünen bereits dem Bürgermeister mitgeteilt. „Das Archiv hat Raumbedarf angemeldet“, sagt er. „Die Grünen wären nicht traurig, wenn das Archiv in die heutigen Fraktionsräume am Parkdeck einziehen würde. Wir könnten dann an der Hamburger Straße 3 tagen.“

Die Räume dort könnten zu Multikonferenzräumen werden, die tagsüber die Verwaltung und abends die Fraktionen nutzen. In Reinbeks Rathaus gibt es bis auf einem Raum neben dem Bürgermeisterbüro und dem großen Saal keine Besprechungsräume – schon gar nicht für Abteilungen.