Stapelfeld. Nach dreieinhalb Jahren gibt es nun eine Einigung mit der Erschließungsgesellschaft WAS. Auch der Bebauungsplan ist unterschrieben.
Es sei ein langer Prozess mit vielen kleinen Stolpersteinen gewesen, sagt Stapelfelds Bürgermeister Jürgen Westphal (Wählergemeinschaft WGS). Gespräche über die Rahmenbedingungen des 39,5 Hektar großen länderübergreifenden Gewerbegebietes mit Hamburg hatten bereits vor dreieinhalb Jahren begonnen. Gemeinsam mit dem Wandsbeker Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff unterschrieb Westphal nun die Bebauungspläne für den Minervapark auf Stormarner Seite und Victoriapark in der Hansestadt.
Im 1800 Einwohner zählenden Stapelfeld soll die Erschließung der 13 Hektar großen Fläche im Frühjahr 2020 beginnen. Der Vertrag mit der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) ist unterzeichnet. Das bestätigte deren Geschäftsführer Detlev Hinselmann auf Abendblatt-Anfrage. „Noch sind nicht alle Flächen gekauft. Für die Erschließung ist dies jedoch nicht relevant“, sagt Stormarns oberster Wirtschaftsförderer.
Investoren stehen auf beiden Seiten des Gewerbegebietes Schlange
Bereits jetzt stünden die Investoren auf beiden Seiten des Gewerbegebietes Schlange, berichtet Landrat Henning Görtz. Dies zeige die wirtschaftliche Dynamik der Metropolregion. „Die Zusammenarbeit wollen wir verstärken.“ Noch seien nicht alle Grenzen überwunden, was sich unter anderem an der Gewerbesteuer zeige. Während der Gewerbesteuersatz auf Hamburger Seite 470 Prozentpunkte beträgt, sind es in Stapelfeld nur 300 – ein klarer Standortvorteil für Schleswig-Holstein.
„Fragen wie Klimaschutz und Ökologie hören in einer Metropolregion nicht an der Landesgrenze auf“, sagt Bürgermeister Jürgen Westphal. „Es ist klug, gemeinsam zu agieren. Mit diesem ersten interkommunalen Gewerbegebiet sind wir Vorreiter.“ Neben Gewerbe soll auch der Grünplan weiterentwickelt werden. „Wir wollen einen Mehrwert für die Menschen schaffen“, sagt Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Zusammen können wir nachhaltig Verantwortung für die Zukunft übernehmen.“ Im Gewerbegebiet sei den beiden Ländern ein perfekter Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie gelungen und die Taktausweitung des öffentlichen Personennahverkehrs der nächste sinnvolle Schritt.