Grosshansdorf. Die FDP will, dass Großhansdorfer ihre Anliegen über ein Tool an die Gemeinde herantragen. Andere sehen Online-Plattform skeptisch.

Eine stärkere Bürgerbeteiligung als bisher wird es in Großhansdorf zunächst nicht geben. Wie berichtet, hatte die FDP hatte in einem Antrag gefordert, dass Bürger ihre Anliegen künftig bei der Gemeinde online einbringen können. Möglich machen soll dies das „openDemokratie-Tool“ der Berliner Firma openPedition. Die Gemeindevertreter haben den Antrag jedoch bei ihrer jüngsten Sitzung an den Hauptausschuss weitergereicht.

„Wie erwartet, ist unser Antrag auf große Skepsis gestoßen“, sagt Hans-Karl Limberg (FDP) dem Abendblatt. „Es fehlt offenbar die Bereitschaft, sich ernsthaft mit Bürgerwünschen auseinanderzusetzen.“ Die Wahl der passenden Schulform, der Neubau eines Supermarktes oder aktuelle Diskussionen um die Verkehrszunahme auf der Hoisdorfer Landstraße etwa – es gäbe vielfältige Themen, die einer Bürgerbeteiligung bedürften. Während die Sorgen und Nöte heute bei Bürgermeister Janhinnerk Voß landeten, sieht Hans-Karl Limberg die Politik in der Pflicht, sich ein Meinungsbild einzuholen. „Es geht darum, zu erfahren, was die Bürger wirklich bewegt“, sagt der Kommunalpolitiker. „Wir brauchen die Verpflichtung, uns mit diesen Themen zu beschäftigen und die Anliegen ernst zu nehmen.“

Bürgermeister Janhinnerk Voß sieht kein Problem, direkten Kontakt mit Politik zu suchen

Der Verwaltungschef steht dem Antrag eher kritisch gegenüber. Bereits jetzt gebe es dutzende Möglichkeiten, Themen in die Politik zu bringen. In einer Gemeinde wie Großhansdorf sei es zudem kein Problem, den direkten Kontakt mit der Politik zu suchen. Aber: „Wir müssten festlegen, wie wir mit den Ergebnissen der Abstimmungen umgehen“, sagt Janhinnerk Voß. „Auch bei unangenehmen Themen ist eine zeitnahe Bearbeitung verpflichtend.“

Reinhard Niegengerd (SPD) gibt zu bedenken, dass bisher wenig Erfahrungen mit einem solchen Tool gibt: „Nach einer zweijährigen Evaluation könnten wir besser abwägen, ob die Plattform hilfreich ist, oder ob sie nur eine Arbeitsbelastung bedeutet.“