Ahrensburg. IHK und Wirtschaftsminister zu Besuch bei Ahrensburger Kroschke-Gruppe. Geschäftsführer werfen einen Blick in die Zukunft.

Stormarner können in einigen Jahren gemütlich auf dem Sofa liegen und ihr Auto zulassen: Von diesem Bild berichteten Philipp und Felix Kroschke, Geschäftsführer der Ahrensburger Christoph Kroschke GmbH, Führungskräften der Industrie- und Handelskammern (IHK) zu Lübeck und Schwerin sowie Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) bei einem Unternehmensbesuch.

Für die Gruppe, Deutschlands führender Servicepartner für Kfz-Schilder, Zulassungsangelegenheiten und Fahrzeugüberführungen, bedeutet die internetbasierte Fahrzeugzulassung (i-Kfz) eine weitgehende Neuausrichtung. „Das Kerngeschäft ist aktuell existenzbedroht“, sagte Philipp Kroschke, „deshalb wollen wir der erste Anbieter im Bereich Digitalisierung sein.“ Die Großeltern der heutigen Geschäftsführer hatten 1957 in einem Keller in der Nähe der Braunschweiger Zulassung eine Schilderprägestelle gegründet. 1974 stieg Vater Christoph Kroschke mit ein, 1987 wurde die 100. Filiale eröffnet.

Kroschke hat 500 Standorte in ganz Deutschland

Heute ist das mittelständische Familienunternehmen in allen Teilen Deutschlands an 500 Standorten zu finden. Von jährlich rund 20 Millionen neuen Schildern stammen 6,2 Millionen von Kroschke. Hinzu kamen neue Geschäftszweige wie die Auto-Service-Parks (ASP) für Zulassungsstellen und der Deutsche Auto Dienst (DAD) fürs Management großer Autoflotten.

Doch die Tage der Kennzeichen sind gezählt. „Wenn jedes Auto von sich aus alle Daten digital in sich trägt, sind sie überflüssig“, sagte Minister Buchholz. Für die junge Geschäftsführer-Generation tun sich damit viele Chancen auf. „Auch in der digitalen Welt wird es Software geben. Wir können in beiden Bereichen spielen, bieten auf der einen Seite schon jetzt digitale Lösungen an und sind auf der anderen Seite analog deutschlandweit lokal präsent“, so Philipp Kroschke.

Auch Paraguays Vizepräsident hat sich in Ahrensburg informiert

„Unser Ziel ist es, sämtliche Dokumente für Fahrer und Fahrzeug fälschungssicher digital zur Verfügung zu stellen“, so Felix Kroschke. Dafür arbeitet das Unternehmen bereits an Lösungen wie KroschkeOn, einem Portal für den Autohandel, und carTRUST, einem Fahrzeugregister auf der sogenannten Blockchain-Basis. Die Tochterfirma Deutsche Kennzeichen Technik (DKT) hat den internationalen Markt im Fokus. „Vor allem Märkte wie Afrika oder Südamerika, wo es noch kein Zulassungswesen wie hier gibt“, sagte Philipp Kroschke. Gerade habe sich Paraguays Vizepräsident Hugo Adalberto Velázquez Moreno bei einem Besuch über mögliche Projekte informiert.

Von den rund 1900 Mitarbeitern der Kroschke-Gruppe sind 280 in Ahrensburg beschäftigt. „Ein toller Standort, die Lage passt wunderbar“, sagte Felix Kroschke. In den Prägestellen arbeiten etwa 1100 Menschen. Die haben reichlich zu tun, wie Felix Kroschke betonte: „In der Realität sieht es so aus, dass es bei Zulassungen weiter Rekorde gibt.“