Trittau. Verwaltungsfachangestellter Frank Aschpurwis und Bauingenieursstudent Fabian Berschik wollen Partei nach 25 Jahren im Ort wiederbeleben.
1994 lief es nicht gut für die FDP in Trittau. Bei der Kommunalwahl konnte sie kein Mandat mehr erlangen. Seitdem lenken die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und Bürgergemeinschaft Trittau die Geschicke der Gemeinde. Das soll sich nach dem Willen von zwei Trittauern ändern. Der Verwaltungsfachangestellte Frank Aschpurwis (55) und Bauingenieursstudent Fabian Berschik (22) wollen eine neue FDP-Ortsgruppe gründen und in der Kommunalpolitik mitmischen. Von den in Trittau etablierten Parteien fühlten sie sich nicht repräsentiert.
AfD-Aussagen schreckten den Studenten ab
„Politik soll Spaß machen“, findet Aschpurwis. Zur FDP kam er, weil ihm die CDU zu arrogant und nicht offen genug für Neues, die SPD zu links erschien. So habe er nach einer Partei „in der Mitte zwischen beiden“ gesucht. Berschik will sich politisch engagieren, „weil ich hier 20 Jahre behütet aufwachsen konnte, das möchte ich für andere weitergeben“. Für ihn kam dazu nur eine Partei infrage, die im Bundes- und Landtag vertreten ist. Er nahm er Kontakt mit mehreren Parteien auf, darunter auch mit der AfD. Doch dann habe sein Ansprechpartner die Aussagen der bekannten Gauland- und Höcke-Zitate „Fliegenschiss in der Geschichte“ und „Denkmal der Schande“ verteidigt, erzählt der Student. Damit schied die AfD für ihn aus.
Wer mitmachen will, ist beiden Initiatoren willkommen
Seine Anfrage bei der FDP führte schließlich zum Treffen mit Frank Aschpurwis. Dieser hatte sich 2018 von der FDP bei der Kommunalwahl als Kandidat für den Kreistag aufstellen lassen, wenn auch erfolglos. Doch er berichtete Berschik von seinen Erfahrungen, dem Leitbild der Partei und den Möglichkeiten, sich einzubringen. „Für mich ist es besonders wichtig, dass ich mich frei äußern und man über alles reden kann“, so Aschpurwis. Berschik fühlte sich angekommen, wurde Mitglied, charakterisiert sich als „konservativer Liberalist“. Beide verabredeten, zum Einstieg möglichst viele Ausschusssitzungen zu besuchen.
Ehrenamtler wollen Attraktivität von Trittau steigern
Laut Aschpurwis zählt Sachlichkeit zu den Vorteilen der FDP. Berschik sagt: „Im Unterschied zu den anderen Parteien versuchen die Liberalen, Themen aus allen Blickwinkeln zu beleuchten.“ Er wolle sich in Sachen Attraktivität des Ortes für junge Familien engagieren und mehr Angebote für Kinder schaffen. Beide fordern mehr Transparenz und Ehrlichkeit bezüglich finanzieller Planungen und deren Auswirkungen.
Aschpurwis will die Entbürokratisierung voranbringen und hält Ortsmarketing für eine gute Sache. Doch Wirtschaft sei nicht alles, betont er. Wichtig sei auch die Unterstützung von Randgruppen. „Viele Politiker hier sind nett, aber für Bürger unnahbar“, lautet sein Urteil. „Wir haben ein offenes Ohr für jedermann“, verspricht er. Wer Lust habe mitzumachen, sei willkommen, unabhängig von Alter oder Branche. Frank Aschpurwis kann unter Tel. 04154/825 97 oder 0176/57 13 28 33 kontaktiert werden.