Glinde. Glinder Feuerwehrmann sammelt Geld für die kostspielige Behandlung eines Shire Horses, das Hufkrebs hat.

Wenn andere Hilfe brauchen, ist Peter Krause stets zur Stelle. So gehört er als Aktiver zur Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Glinde – wie übrigens auch sein Vater und sein Bruder. Doch auch Tiere können sich auf den 47-jährigen aus Glinde verlassen. „In unserem Reitstall in Witzhave wurde das Pferd von Cathrin Lopacz krank. Graham bekam Hufkrebs“, sagte Krause.

Erst war nur ein Huf befallen. Inzwischen sind drei Beine des erst zehnjährigen Wallachs betroffen. Er gehört zur größten und schwersten Pferderasse der Welt, den Shire Horses. Cathrin Lopacz (28) hat Graham schon als Fohlen bekommen, kämpft seit fast einem Jahr um ihren sanften Riesen.

Große Wucherungen am Pferdehuf

Die Odyssee an Behandlungen war überaus vielfältig – und kostspielig. Gefruchtet haben sie nicht. Auch nach zunächst erfolgreich scheinenden Operationen zeigten sich bald wieder an den Hufen große Wucherungen des Horns, die der Krankheit ihren Namen geben: Hufkrebs.

Bei Hufkrebs oder „Strahlenkrebs“ – nicht zu verwechseln mit Strahlenfäule, bei der sich der Huf langsam auflöst – wuchert das Horn des Hufes unkontrolliert. Auslöser ist die Lederhaut: Statt dass die Zellen verhornen, bilden sie einen schmierigen Belag, der sich schließlich entzündet.

Nach fast einem Jahr, unzähligen Behandlungen und sechs letztlich erfolglosen Operationen gab es nur noch die Wahl, das Tier von seinen Qualen zu erlösen – oder eine teure Behandlung durch einen erfahrenen Hufchirurgen durchzuführen. Lopacz: „Genau an diesem Tag, als ob Graham mir zeigen wollte: Mama, ich will leben, tollte er so gut wie er konnte mit seinen kaputten Hufen auf der Weide herum. Er schaute immer wieder zu mir mit seinen großen Knopfaugen. So als könne er meine Gedanken lesen.“

Behandlung des Tieres soll 8000 Euro kosten

Doch 8000 Euro standen im Raum – viel zu viel Geld für Cathrin Lopacz. „Wir litten alle richtig mit“, so Peter Krause. Für den Glinder Pferdefreund kam nur eine Lösung infrage: „Dem Tier muss geholfen werden. Das Geld holen wir über Crowdfunding rein.“ Auf der Plattform sammelt er nun Geld ein für das kranke Tier.

Peter Krause hat sich schon einmal als Tierretter betätigt. „Mein Pferd ,Henry’ habe ich vor dem Schlachthaus gerettet.“ Durch seine Partnerin Nicole Wrigge ist er erst vor zweieinhalb Jahren auf den Reitsport gestoßen. Nicole – seit 14 Jahren die Frau an seiner Seite – sei eine begeisterte Reiterin, hätte aber einige Jahre pausiert. „Als sie vor knapp drei Jahren wieder anfangen wollte, war ich dabei“, sagte Krause.

Graham, das Shire Horse, wurde inzwischen am ersten Huf operiert. „In zwei bis drei Wochen werden die beiden anderen Hufe behandelt“, sagte Cathrin Lopacz. Dem Tier ginge es den Umständen entsprechend „ganz gut“. Graham bleibe aber weiterhin in der Tierklinik in Boitzen.