Aumühle. Der Baustart für die Einrichtung am Sachsenwald verzögert sich. Grund dafür ist ein anstehendes Planverfahren.

Seit nunmehr fünf Jahren planen die Pfadfinder vom Stamm Sachsenwald ihr eigenes Jugendheim. Nach langer Suche hat die Gemeinde 2018 ein passendes Grundstück gefunden, Baupläne wurden gezeichnet, die Finanzierung steht – und trotzdem müssen sich die Pfadfinder weiter in Geduld üben. „Wir warten nach der öffentlichen Auslegung darauf, dass der Bebauungsplan rechtskräftig wird“, sagt Aumühles Bürgermeister Knut Suhk. Er ist zuversichtlich, dass zum Jahreswechsel endlich der Startschuss für das Projekt fallen kann.

Förderverein Pfadfinder wurde vor vier Jahren gegründet

Bereits 2015 wurde von den Pfadfindern ein Förderverein gegründet, um das neue Heim zu realisieren und zu verwalten. Zwei der Mitglieder sind Ole Schultz (44) und Henrik Wenz (33). „Wir hatten bei der Vereinsgründung gedacht, dass wir unser fünfjähriges Bestehen im neuen Heim feiern können“, sagt Schultz. Jetzt steht er mit einigen jungen Pfadfindern auf dem künftigen Bauplatz hinter dem Sportplatz. Der wurde im Januar vergangenen Jahres gerodet, mehr ist noch nicht passiert.

Aktuell gehen die Pfadfinder von Baukosten in Höhe von rund 180.000 Euro aus, der Löwenteil davon ist finanziert. Beteiligt an dem Projekt sind die Aktivregion, das Land Schleswig-Holstein und die Bingo-Stiftung. Dazu kommen noch Stiftungen, private Spender und der Lions Club Hamburg Sachsenwald. „Die Mittel sind seit Jahren zugesagt, aber wir müssen trotzdem weitere Spenden eintreiben, weil die Baukosten durch die Verzögerung immer weiter steigen“, weiß Schultz.

„Eine tolle Gemeinschaft“ – und das ganz ohne Handy

Derzeit treffen sich die rund 40 Kinder und Jugendlichen des Stamms Sachsenwald in einem alten Materialraum der Schule. Der ist viel zu klein und ungeeignet für die Jugendarbeit. Dennoch sind alle mit Begeisterung dabei. „Ich habe die Pfadfinder schon in der Grundschule kennengelernt. Mitzumachen war die beste Entscheidung meines Lebens“, sagt die 13-jährige Carolin von Wedel.

„Hier haben wir Freunde, eine tolle Gemeinschaft und es macht einfach Spaß“, ergänzt ihre Freundin Liz Baumann (14). Bei den Treffen und Ausfahrten sind Handys tabu – und genau das begeistert die Jugendlichen: „Es ist richtig befreiend, mal nicht aufs Handy zu gucken.“