Reinbek. Das Schwarzwild kommt aus dem Waldstück Vorwerksbusch auf das Privatgrund der Anwohner. Die Tiere richten erhebliche Schäden an.

Nachts, wenn alles still ist und niemand in Sicht, dann wagen sich Wildschweine vom Waldstück Vorwerksbusch auf Grundstücke in Reinbek. Die Tiere bahnen sich ihren Weg durchs Areal, reißen Zäune nieder und verwüsten gepflegte Gärten. Das geschah in jüngster Zeit auch auf dem Grundstück der Familie Kropholler am Fasanenstieg. Reinbeks Förster Fritz Ole Wolter ist das Problem bekannt, Jäger seien informiert.

Familien hat enorm viel Arbeit und Kosten wegen der Tiere

Bei Anja (56) und Fritz Kropholler (62) schlug das Schwarzwild auch schon im Winter 2018/2019 zu – zum ersten Mal seit 15 Jahren, in denen das Ehepaar dort lebt. Im Frühjahr setzten sie ihren Garten in mühsamer Eigenarbeit instand – eine Gartenbaufirma hatte dafür 12.000 Euro verlangt. Nun musste erneut der Rasen umgefräst werden, hinterm Haus wuchs kaum ein Grashalm mehr. Dreimal hatten sich Wildsäue unter dem Zaun hindurchgezwängt und Schaden angerichtet. Ein robusterer Zaun soll dem Treiben ein Ende setzen. Das Ehepaar wünscht sich zudem, dass die Stadt und der Förster aktiv werden, zumindest die Anwohner entsprechend beraten.

„Viele Anlieger gehen abends nicht mehr in den Wald, die gefühlte Sicherheit ist dahin“, klagt Anja Kropholler. „Ich bekomme häufig Anrufe von Nachbarn. Meine erste Empfehlung ist es, einen Zaun zu bauen, der für Schwarzwild ein Hindernis darstellt. Ein Maschendrahtzaun reicht beispielsweise nicht aus, denn er kann zu leicht angehoben werden“, sagt Förster Fritz Ole Wolter dazu. Er legt betroffenen Grundeigentümern daher Stabmattenzäune ans Herz. Zudem habe er Jäger informiert, die Schweine zu schießen.

Stadt rät den Anwohnern, Grundstücke zu sichern

Das sei jedoch schwierig: Die Tiere fänden im Waldstück gute Deckung, zudem gebe es in der Nähe die Bahnstrecke und Bebauung, auch Spaziergänger und Pilzsammler seien unterwegs. „Das erschwert es, einen sicheren Schuss abzugeben“, sagt Wolter. Die Stadt Reinbek hält wenig von Wildschweinjagd in der Nachbarschaft von Wohnbebauung. Sie rät Anwohnern, ihre Grundstücke besser mit Zäunen zu sichern.