Trittau. Eine Ruhezone im Markt mit zwei Sesseln, breite Gänge, komfortable Parkplätze – das Konzept der Warenhauskette Famila ist besonders.
Morgen ist es so weit: Mit der Eröffnung der neuen Famila-Filiale an der Großenseer Straße erhält das Amt Trittau seinen bislang größten Verbrauchermarkt. Mit 3950 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet er 1000 Quadratmeter mehr als die alte Dependance an der Nikolaus-Otto-Straße. Und auch 1000 Quadratmeter mehr als der erst Ende August eingeweihte Edeka-Neubau der Kaufmannsfamilie Süllau an der Kirchenstraße im Ortszentrum.
Warenumfang von mehr als 40.000 Artikeln
Bemerkenswert an dem neuen Famila-Shoppingtempel für 11,5 Millionen Euro ist unterdessen nicht nur die schiere Größe und der Warenumfang mit mehr als 40.000 Artikeln. „Bei der Gestaltung des neuen Warenhauses wurde bewusst auf die Interessen von älteren Menschen und Menschen mit Behinderung geachtet“, sagt Famila-Sprecherin Solveig Hannemann. Der demographische Wandel ist auch in der Gemeinde Trittau deutlich spürbar.
Betrug der Anteil der Unter-18-Jährigen 2017 noch 19,4 Prozent, so ist er zehn Jahre später um zwei Punkte auf 17,4 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Über-65-Jährigen von 20,9 auf 22,2 Prozent gestiegen. Getrieben vor allem durch eine deutliche Zunahme der Über-80-Jährigen.
Diesem Umstand trägt das neue Marktkonzept der zur Unternehmensgruppe Bartels-Langness gehörenden Handelskette Famila in besonderer Weise Rechnung. Das spüren ältere Kunden schon bei der Ankunft. Auf dem Parkplatz finden sie nicht nur 350 Stellplätze, von denen ein Großteil überdacht ist. Die Parkbuchten selbst haben mit einer komfortablen Breite von 2,80 Metern genügend Platz zum Aus- und Einsteigen, wie zum Verstauen der Einkäufe. „Überdies sind Menschen mit Behinderung spezielle Stellplätze in Eingangsnähe vorbehalten“, so Hannemann.
Hauptwege und Gänge sind deutlich breiter angelegt
Am Eingang erwarten betagtere Kunden Einkaufswagen, die im Unterschied zu den Modellen für den großen Familieneinkauf kleiner und leichter sind. Die lassen sich auch deshalb problemloser durchs Angebot lotsen, weil den Hauptwegen und Gängen deutlich mehr Fläche eingeräumt wurde, was auch Rollstuhlfahrern zugute kommt. Im Lebensmittelbereich beträgt der Abstand zwischen den Regalen 1,80 Meter, im Nonfood-Sektor zumeist 1,50 Meter. „So muss bei Gegenverkehr nicht mehr rangiert und ausgewichen werden“, erklärt Marktleiterin Sonja Wachholz.
Wer bei seinem Rundgang in dem weit verzweigten Areal eine kleine Pause einlegen will, wird künftig mitten im Markt eine Ruhezone mit zwei Sesseln unter dem riesigen Schwarz-Weiß-Foto einer Trittauer Schwanenfamilie finden. Wie natürlich auch alters- und behindertengerechte Toiletten.
Elektronische Preis-Displays haben extragroße Zahlen
Weil ältere, vor allem alleinstehende Kunden andere Mengen benötigen als eine Familie mit Kindern, gibt es in der neuen Famila-Dependance eine Station, an der Teigwaren, Reis, Cerealien, Trockenobst und Backzutaten je nach Bedarf selbst abgefüllt werden können. „Außerdem bieten wir mehr Produkte in kleineren Portionsgrößen an“, so Sonja Wachholz zum Abendblatt.
Deutlich seniorenorientiert sind zudem die neuen Preisschilder in der Abteilung für Obst und Gemüse. Die modernen Displays erinnern mit ihren drei Zentimeter großen, weißen Zahlen an die traditionellen schwarzen Schiefertafeln auf Wochenmärkten. Nur, dass hier der Preis nicht mehr mit Kreide aufgemalt werden muss, sondern elektronisch per Code-Scanner eingegeben wird. Sonderangebote können die Kunden jederzeit daran erkennen, dass die normalen Preisschilder rot unterlegt sind.
Service- und Infotresen wurde um 30 Zentimeter abgesenkt
Farbliche Orientierung bietet auch die Drogerieabteilung. „Dank roter und blauer LED-Leuchtstreifen, wissen weibliche und männliche Kunden fortan sofort, in welchem Regal sie geschlechtsspezifische Artikel finden können“, erklärt Sonja Wachholz.
Wem die Schlangen an einer der sechs klassischen, personenbesetzten Kassen zu lang sind, kann seine Einkäufe jetzt an vier Kassen jederzeit selbst scannen und bezahlen. Wer zusätzlich noch Geld abheben will, kann auch das gleich erledigen, via EC-Karte und Mastercard bis zu 200 Euro. Allerdings steht dafür ebenso ein klassischer Geldautomat der Sparkasse zur Verfügung.
Abgerundet wird der Famila-Einkaufskomfort für ältere und behinderte Kunden schließlich im Nachkassenbereich. Durch einen Geschenke-Einpackservice am extra 30 Zentimeter abgesenkten Service- und Informationstresen. Und durch einen Taxiruf, um alle Einkäufe sicher und mühelos nach Hause bringen zu können.