Grosshansdorf. Inzwischen sind 120 Katzen aus vermülltem Haus in Großhansdorf befreit. Eine ist bei einer Pflegefamilie untergebracht und bekam Junge.
Eine Katze, die vor Kurzem aus einem Messie-Haus in Großhansdorf gerettet wurde, ist bei einer Pflegefamilie in Ahrensburg untergekommen und hat dort drei Junge zur Welt gebracht. Wie berichtet, hatte die Kreisbehörde in der vergangenen Woche eine Durchsuchung des mit Fäkalien übersäten Gebäudes angeordnet und Tiere auch auf dem vermüllten Grundstück eingesammelt. Sie kamen allesamt in Heimen in Schleswig-Holstein und Hamburg unter.
An zwei Tagen fanden die Retter 105 Vierbeiner, stellten aber noch sogenannte Lebendfallen auf. Dort sind inzwischen 15 weitere Tiere reingetappt. 29 Katzen fanden Unterschlupf im Großhansdorfer Tierheim, zehn wurden inzwischen nach Bad Segeberg abgegeben. Eine tragende Katze, die jetzt geworfen hat, konnte vorübergehend in private Pflege vermittelt werden. Mit ihren Jungen wird sie dort mindestens sechs Wochen verbleiben, bevor es zurück ins Tierheim geht. „Die Katzen werden noch eine ganze Zeit bei uns sein, bevor sie neue Halter bekommen“, sagt Monika Ehlers, Vorstandsmitglied des Großhansdorfer Heims.
Bewohnerinnen dürfen keine Tiere mehr halten und das Haus nicht nutzen
Den Bewohnerinnen des Hauses, einer 70-Jährigen und ihrer Tochter (50), wurde ein Tierhalteverbot von einer Kreisveterinärin auferlegt. Außerdem verhängte Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß ein Nutzungsverbot der Immobilie wegen Gesundheitsgefahr. Die Gemeindeverwaltung möchte, dass die beiden Frauen eine Abtretungserklärung für die Katzen signieren. Auch deswegen steht Monika Ehlers in Kontakt mit dem Ordnungsamt. Sie sagt: „Am Donnerstag war noch nichts unterschrieben.“
Am kommenden Dienstag sollen alle Katzen von einem Tierarzt untersucht und geimpft sein. Die Prozedur benötigt mehr Zeit als angedacht. Einige Tiere wurden laut Ehlers schon kastriert. „Allerdings hat keine der bisher kontrollierten Katzen einen Chip implantiert“, sagt die Tierschützerin. Dieser ermöglicht es, den Halter zu bestimmen. Mehrere Personen aus der Umgebung des Messie-Hauses hatten ihre Tiere beim Großhansdorfer Heim als vermisst gemeldet und hoffen, sie über diesen Weg zu finden. Sie spekulieren darauf, dass ihre Vierbeiner sich anderen Katzen auf dem Gelände angeschlossen haben und dort verblieben sind. „Manche Halter haben auch Fotos geschickt, wir konnten aber noch nichts zuordnen“, sagt Monika Ehlers.