Reinbek. Versorgung für Osten Hamburgs und Stormarn wird unerwartet gut angenommen. Jetzt sollen die Kapazitäten erweitert werden.

Die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) im Krankenhaus St. Adolf-Stift wird die ärztlichen Kapazitäten und Behandlungszeiten deutlich ausweiten. Zudem ist eine noch stärkere räumliche und organisatorische Zusammenlegung der Notfallpraxis mit der Notaufnahme der Klinik geplant. Die KVH reagiert damit auf die große Nachfrage und einen steten Zuwachs der Patientenzahlen, seitdem sie Anfang April die Notfallpraxis von der KV Schleswig-Holstein übernommen hat.

„Wir haben mit etwa 7500 Patienten pro Jahr gerechnet“, sagt Jochen Kriens, Sprecher der KVH: „Die Praxis wird gerade von Hamburgern gut angenommen. Allein im Monat Juni wurden 1149 Fälle abgerechnet.“ Besonders am Wochenende herrscht häufig Hochbetrieb. Im Durchschnitt suchen dann täglich rund 70 Patienten den Rat der Notfallärzte.

Rund um die Uhr Zugang zu ambulanter Versorgung

Die Notfallpraxis ist ein Angebot des Bereitschaftsdienstes „Arztruf Hamburg“. Unter der Rufnummer 116 117 bietet die KVH rund um die Uhr einen Zugang zu ambulanter Versorgung. Neben der ärztlichen Beratung am Telefon oder einem Hausbesuch des mobilen Notdienstes können Patienten außerhalb der Dienstzeiten ihres Hausarztes auch vier Notfallpraxen aufsuchen.

„Bei uns läuft die gesamte Bandbreite hausärztlicher Notfallversorgung auf“, erklärt Dr. Michael von Bezold, einer der 50 Ärzte, die mit jeweils zwei Arzthelfern Dienst tun. „Das geht von der Magenverstimmung über Sport- und Schnittverletzungen bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen.“ Letztere schickt der Internist und Notfallmediziner direkt an die Notaufnahme der Klinik weiter. „Die räumliche Nähe ist hier eine große Sicherheit.“ Die Behandlung weniger eiliger Fälle in der KVH-Praxis soll umgekehrt die Klinik-Notaufnahme entlasten.

Notaufnahme wird komplett neu gebaut

Mit dem Neubau der Notaufnahme bis 2022 sollen Krankenhausärzte und Kollegen der KVH noch näher zusammenrücken. Am Empfang der klinischen Ambulanz sollen dann die Patienten entsprechend der Schwere ihrer Erkrankung dem jeweiligen Arzt zugeordnet werden. Bis dahin sollen die Dienstzeiten der Notfallpraxis (bisher Wochentags von 19 bis 24 Uhr, mittwochs ab 13 Uhr und am Wochenende von 10 bis 24 Uhr) ausgeweitet werden. Am Wochenende sollen parallel zwei Ärzte vor Ort sein.