Trittau/Hamburg. 17 Jahre alter Trittauer liegt nach Unglück am Großensee im Krankenhaus. Jetzt meldet sich Finn Zielsdorf via Instagram.
Die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft für den am 5. Juni im Großensee schwer verletzten Finn Zielsdorf ist ungebrochen. Etwa fünf Wochen nach dem Badeunfall, bei dem sich der 17 Jahre alte Trittauer drei Halswirbel gebrochen hat und seitdem querschnittgelähmt ist, sind auf dem Spendenkonto, das eine befreundete Familie eingerichtet hat, bereits mehr als 20.000 Euro von mehr als 300 Spendern eingegangen.
Am vergangenen Wochenende bedankte sich die Trittauer Budnikowsky-Filiale bei ihren Kunden für 1304 Euro. Mit den Worten „Ihr seid super“ und einem Herzen verkündeten die Mitarbeiter auf einem großen, blauen Plakat im Schaufenster das Spendenergebnis.
Zum Ende des Schuljahres hatten auch das Gymnasium Trittau und die Hahnheideschule Sammelaktionen organisiert. An der Hahnheideschule waren Laurie Walzel und Sohail Farid zuvor von Klasse zu Klasse gegangen. Sie berichteten von dem Unfall und haben noch einmal eindringlich vor den Gefahren des Badens in unbewachten, vor allem aber unbekannten Gewässern gewarnt. Bei der Spendensammlung sind dann 1100 Euro zusammengekommen.
Finns Unfall hat Mitschüler und Lehrer sehr berührt
Auch im benachbarten Gymnasium waren die Betroffenheit und das Mitgefühl groß. „Weil Finn ein überaus beliebter Schüler ist, hat dieser Unfall viele Mitschüler und Lehrkräfte sehr berührt“, sagt Schulleiter Edgar Schwenke gegenüber dem Abendblatt. Er selbst, die Schulsozialarbeiter und Mitglieder des Kollegiums hätten bis zu den Ferien viele Einzelgespräche mit Schülern geführt, die um seelischen Beistand nachsuchten.
Die Abi-Abschlussfeier nutzte Schwenke dann, um Finn Zielsdorf noch einmal im Namen der gesamten Schulgemeinschaft Kraft und Zuversicht zu wünschen. Bei der Spendensammlung kamen 1200 Euro zusammen. „Im kommenden Schuljahr sind aber weitere Sammelaktionen geplant“, so Schwenke. Kürzlich hat der Schulleiter Finn Zielsdorf im Unfallkrankenhaus Boberg besucht, ebenso wie zwei weitere Lehrer. „Dabei hat Finn sogar um Lernstoff gebeten, das hat mich sehr beeindruckt“, sagt Schwenke. gegenüber dem Abendblatt. Finn hat sich bereits ein Schwedisch-Sprachprogramm aus dem Internet heruntergeladen. Seine Englischlehrerin überbrachte ihm zwei Bücher.
Auch Sie können der Familie mit einer Spende helfen
Unterdessen hat sich der schwer verletzte Schüler via Instagram mit bewegenden Worten an alle Spender und Helfer gewandt. „Danke an alle für die unfassbare Anteilnahme und Unterstützung“, heißt es in seinem Post.
Während Finn mentale Stärke beweist, ist sein körperlicher Zustand weiterhin großen Schwankungen unterworfen. „Das eigenständige Atmen fällt ihm noch schwer. Die Blutwerte bessern sich zwar, sind aber längst nicht verlässlich stabil“, sagt seine Mutter Silke. Kürzlich habe eine Krankenschwester zu ihrem Sohn gesagt, ihr zweiter Vorname sei Geduld: „Und Deiner muss es nun auch werden.“ Finn selbst wie die ganze Familie seien noch immer dabei zu lernen, dass der Umgang mit einer Querschnittlähmung Zeit brauche. Das zu akzeptieren, sei ein schmerzlicher Prozess, aber unumgänglich.
Spendenkonto IBAN: DE29 2135 2240 0187 2685 11, BIC: NOLADE21HOL, Kontoinhaber: Daniela Reimers, Betreff: Finn.