Grosshansdorf. Mädchen aus der Ukraine hat Verkrümmung der Wirbelsäule. Verein Pryvit aus Großhansdor sammelte Spenden für die Operation.
Die 17 Jahre alte Ukrainerin Diana Ruban kann wieder hoffen. Erst vor wenigen Wochen hatte der Verein Pryvit aus Großhansdorf um Hilfe gebeten, der Schülerin eine lebensnotwendige Operation zu finanzieren. Jetzt steht fest: Der OP-Termin ist am 28. Oktober. Dies ermöglichen die großzügigen Spenden zahlreicher Abendblatt-Leser.
Ruban ist unweit von Tschernobyl aufgewachsen und leidet seit ihrer Geburt an Skoliose, das ist eine Verkrümmung der Wirbelsäule. Ob ihre Krankheit eine Spätfolge des Reaktorunfalls im Jahr 1986 ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Schon heute ist die Verkrümmung so stark ausgeprägt, dass nur noch 27 Prozent des Lungenvolumens vorhanden sind. Ohne Operation hat sie laut Ärzten noch zehn Jahre Lebenserwartung.
Arzt und sein Team verzichten auf Honorar
2018 holte der Verein Pryvit die Ukrainerin zum ersten Mal nach Deutschland. Mit 15 weiteren Kindern aus Tschernobyl nahm sie an einem Erholungsaufenthalt in der Waldgemeinde teil. Neben Ausflügen zum Arriba-Freizeitbad in Norderstedt oder an die Ostsee standen vor allem medizinische Untersuchungen auf dem Programm. Im März dieses Jahres entdeckte die Schön-Klinik in Neustadt dann das Ausmaß ihrer Erkrankung. „Obwohl das Krankenhaus auf Operationen dieser Art spezialisiert ist, können wir das Ergebnis nicht absehen“, sagt Wulf Garde vom Verein Pryvit. Die Schülerin habe sich entschlossen, das Risiko einer Querschnittslähmung in Kauf zu nehmen.
Die fehlenden 20.000 von insgesamt 30.000 Euro Spenden kamen binnen weniger Wochen zusammen. So viel kostet der zweiwöchige Klinikaufenthalt. Und das auch nur, weil das Team um Professor Henry Halm auf das Honorar verzichtet. „Diana möchte später studieren und kämpft für ihre Ziele“, sagt Garde. „Die Spenden haben ihren Traum einen riesigen Schritt vorangebracht.“