Tangstedt. Tangstedter fordern ein stärkeres Eingreifen der Polizei am Kringelweg. Immer mehr Besucher strömen zum Badesee „Costa Kiesa“.
Tausende Badegäste strömten am vergangenen Wochenende zur „Costa Kiesa“, dem beliebten Badesee im Tangstedter Ortsteil Wilstedt (das Abendblatt berichtete). Auf dem engen Kringelweg, den die meisten Besucher nicht nur als Zufahrt, sondern entlang der Bankette auch als Parkplatz nutzten, brach der Verkehr deswegen zeitweise zusammen. Reihenweise verteilte die Polizei Strafzettel. „Wir haben im zweistelligen Bereich Verwarnungen ausgesprochen, das ist eine größere Zahl“, sagte Dirk Scheele, Sprecher der zuständigen Direktion Bad Segeberg.
Die Anwohner im nordwestlichen Bereich der Gemeinde sind genervt. Einige haben sich bei uns in der Redaktion gemeldet. „Die Linienbusse standen am Sonntag teilweise bis zu einer Stunde im Stau. Ein Fahrgast ist schwer bepackt mit Koffer zurückmarschiert, ließ sich von seiner Frau doch lieber per Pkw zur Bahn fahren“, berichtet Rolf Drohn. „Was ist, wenn wieder alles zugeparkt ist und wir auf dem Kringel den Rettungsdienst oder die Feuerwehr brauchen? Die Polizei war für uns gestern teilweise gar nicht zu erreichen.“ Am Sonntagnachmittag parkten Fahrzeuge bereits direkt hinter der Abzweigung vom Brüderhof. Von weiteren Anliegern ist zu hören, dass sie Probleme hatten, ihre Grundstücke zu erreichen oder zu verlassen. Andere sagen, Vergehen wegen Falschfahrens in der Einbahnstraße, wie sie der Kringelweg innerorts aktuell teilweise ist, würden nicht einmal verfolgt.
Polizei appelliert an gesunden Menschenverstand
Ausflugsverkehr, ÖPNV, dazwischen Landwirte während der Erntezeit – wie will die Polizei diese unübersichtliche Situation während der Sommerferien kontrollieren? „Die Kollegen werden es weiter im Auge behalten“, sagt Dirk Scheele. Er appelliert an den gesunden Menschenverstand. „Ich verstehe, dass die Leute baden und sich abkühlen wollen. Aber jeder sollte sich überlegen, was er sich in einer Notlage wünschen würde.“ Denn im Falle eines Notfalls direkt am See könnte es für Feuerwehr und Polizei schwierig werden, schnell zum Einsatzort zu gelangen. Scheele rät, die 110 zu rufen, wenn die Parksituation und die Verkehrslage zu einer Gefährdung wird.
Nicht ausgeschlossen ist, dass die schlimmsten Falschparker dann abgeschleppt werden. Besserung ist erst im Verlaufe des Augusts zu erwarten, wenn die Sanierung der Harksheider Straße abgeschlossen sein soll.