Ahrensburg. An der Ahrensburger Schule werden im Zuge der Sanierung immer mehr bauliche Mängel offenbar: Statik und Bleirohre machen nun Probleme.

Bei der Sanierung des Chemie-Traktes an der Ahrensburger Stormarnschule kommen immer mehr gravierende Bausünden aus der Vergangenheit ans Licht. Zunächst entdeckten Experten Schadstoffe an Bodenplatten und alten Lüftungsanlagen, nun haben sie beim Entkernen der Räume auch noch Bleirohre gefunden und Statikprobleme festgestellt.

Die Beseitigung der Mängel wird die Kosten von derzeit rund 600.000 Euro weiter steigen lassen. Wie hoch, lässt sich laut Bauamtsleiter Peter Kania zurzeit noch nicht abschätzen. Zudem drohen zeitliche Verzögerungen. „Die beauftragten Baubüros sind gerade dabei, Lösungsvorschläge für die Statik zu erarbeiten“, sagt Kania. Das Problem sei, dass die Decken zwischen den Stockwerken dünn und uneben seien.

Bleirohre müssen entfernt werden

Die Räume befinden sich im zweiten Stockwerk des 1950 erbauten Verwaltungstraktes. „Damals wurde sehr sparsam mit Materialien umgegangen, vieles wurde auf ein Minimum beschränkt“, sagt Kania. Die Statik sei aus diesem Grund nicht darauf ausgelegt, „dass man alles damit machen kann“.

Konkret bedeutet das: Auf den Fußböden der Chemieräume kann nicht, wie ursprünglich geplant, einfach so Estrich verlegt werden. Kania sagt: „Um den unebenen Boden auf eine Höhe zu bringen, müssten wir einiges an Material verwenden. Das könnte zu Problemen führen.“

Die Bleirohre wiederum seien beim Öffnen eines Schachtes entdeckt worden, sagt Christian Schubbert (Grüne), Vorsitzender des Bildungsausschusses. Sie müssen aus gesetzlichen Gründen entfernt werden, denn Blei im Trinkwasser gilt als gesundheitsgefährdend. Die Grenzwerte (maximal zehn Mikrogramm pro Liter) sind streng. „Die Rohre verlaufen über alle vier Stockwerke“, sagt Schubbert. „Noch ist unklar, wie viele Meter das sind und was uns das kostet.“ Bis zur nächsten Stadtverordnetenversammlung am 24. Juni will die Verwaltung genauere Infos liefern. Dann müssten die Politiker den Mehrausgaben zustimmen – „sonst droht Stillstand“, sagt Schubbert. Eigentlich sollen die Arbeiten an den Chemieräumen nach den Sommerferien abgeschlossen sein. „Die ganze Schule ist stark sanierungsbedürftig“, sagt Direktorin Michaela Witte. „Wir freuen uns, dass nach langem Warten nun endlich etwas getan wird.“

Neue Probleme auch an Heimgartenschule

Teurer wird auch die Sanierung der Toiletten im Schulzentrum Am Heimgarten. Die Kosten steigen um 42.500 auf mehr als 400.000 Euro. Ein Grund: Experten entdeckten hinter einer Rohrleitung auf einem Herren-WC Asbest. Eine Probe ergab laut Verwaltung „ein schwach gebundenes asbesthaltiges Fasermaterial: Chrysotil und Krokydoltih“. Weil es durch einen Wandaufbau verdeckt war, sei es aber „unbedenklich“ gewesen. Nun soll es beseitigt werden.