Glinde. Arbeiten starten am Mittwoch. Elemente so marode, dass sie auf die Straße fliegen könnten. Bürger fordern Ersatz.
Teilbereiche der vermeintlichen Lärmschutzwand an der Kreisstraße 80 in Glinde werden ab dem heutigen Mittwoch abgerissen und sofort durch einen Maschendrahtzaun ersetzt. Dafür investiert die Stadt rund 35.000 Euro. Laut Rathausmitarbeiter Heiko Wisser, der für das Projekt zuständig ist, sollen die Arbeiten spätestens an diesem Freitag abgeschlossen sein.
Im Vorfeld wurden bereits die Kronen von Bäumen beschnitten. Dafür hat sich Glinde laut Wisser eine Genehmigung vom Kreis eingeholt. Die etwa ein Meter hohe Wand ist mit Holzlamellen verkleidet und ihr Kern aus Asbest. Die beauftragte Spezialfirma habe vor der Entsorgung eine Gefährdungsbeurteilung gemacht, heißt es bei der Verwaltung. Von den rund 300 Elementen werden 20 entfernt. Sie sind so marode, dass sie bei Sturm auf die Straße katapultiert werden könnten. An den entsprechenden Stellen wird ein zwei Meter hoher Wildschutzzaun installiert.
Niemand fühlt sich zuständig
Anwohner klagen seit Jahren über den Zustand des Bauwerks und fordern ein neues zwecks besseren Lärmschutzes. Sie haben sich in einer Bürgerinitiative organisiert, machten in politischen Gremien ihrem Ärger Luft. Für die unzureichende Wand an den Privatgrundstücken fühlen sich aber weder Glinde noch der Kreis Stormarn verantwortlich. Laut Bürgermeister Rainhard Zug waren Ende der 70er-Jahre eklatante Fehler bei der Planung gemacht worden. Er sagt: „Der B-Plan dort ist rechtsungültig.“