Bad Oldesloe. Ida-Ehre-Schule mischt beim landesweiten Workshop Digital Soundscapes mit. Musikschule unterstützt das Projekt.

Smartphone und Computer als Musikinstrument: An der Ida-Ehre-Schule in Bad Oldesloe nutzen Schüler jetzt auch digitale Medien, um Musikstücke zu kreieren. „Digital Soundscapes“ ist ein landesweiter Schülerworkshop, der von der Stiftung Neue Musik-Impulse Schleswig-Holstein und der Musikschule unterstützt wird.

„Digital am Computer habe ich bis jetzt noch nie einen Song gemacht“, erzählt Merle Pantwich (15), während sie an einem der Laptops ein sogenanntes Launchpad bedient, mit dem sich die Musikproduktions-Software Ableton Live steuern lässt. Für die kontrabass- und klavierspielende Schülerin ist das eine neue Art, Musik zu machen. Die Jugendlichen sollen etwas eigenes schaffen, wie Hans-Wilhelm Hagen von der Stiftung sagt: „Wenn wir über digitale Medien an Schulen sprechen, denken viele zuerst an Whiteboards und Smartphones im Unterricht. Aber Digitalität in der Bildung geht viel weiter.“ Nämlich bis in den Musikunterricht. Viele Songs sind mittlerweile am Computer erstellt oder zumindest digital bearbeitet worden. Abgebildet wird diese Entwicklung im herkömmlichen Unterricht bislang selten. „Die Schüler sollen auf die Reise gehen, Alltagsgeräusche aufnehmen und daraus Songs zusammenbauen“, sagt Hans-Wilhelm Hagen. Mit „Digital Soundscapes“ will die Stiftung klassische Musik und digitale Medien zusammenführen. Sie stellt Schulen einmal im Jahr für ein paar Wochen einen Technikkoffer mit Laptops und Sound-Equipment zur Verfügung.

Die besten Stücke werden bei Festival in Scharbeutz gezeigt

Bei der Ida-Ehre-Schule stieß das Projekt auf offene Ohren. „Wir sind eine Schule mit musischen Schwerpunkt und immer auf der Suche nach Anregungen, wie wir den Musikunterricht attraktiver gestalten können“, sagt der pädagogische Koordinator der Schule, Görge Schüchler. Unterstützt wird der Unterricht durch die Oldesloer Musikschule mit einem Dozenten. „Diese Kooperation würden wir gern ausbauen und ein langfristiges Projekt daraus zu machen“, sagt Schüchler. Die Schüler hätten zwar schon Vorkenntnisse, aber das Projekt biete eine andere Sicht auf die Musik. Für die Musikschule ist eine Fortführung der Kooperation denkbar. Leiter Marian Henze: „Das Spannende ist, dass mit Computern und Smartphones Dinge als Instrument dienen, die jeder zu Hause oder in der Hosentasche hat.“

Nun hat der digitale Musikunterricht aber ein Ablaufdatum. Zehn Workshop-Termine sind angesetzt. Die besten Stücke werden bei der „Classical Beat“-Festivaleröffnung am Freitag, 17. Mai, ab 15 Uhr im Kurpark Scharbeutz mit den anderen teilnehmenden Schulen auf der großen Festivalbühne gezeigt. Infos unter www.classical-beat.com.