Glinde/Reinbek. Landespolitiker spricht bei Unternehmensverbands-Jubiläum über Situation des Landes. Schleswig-Holstein hat Aufholbedarf.
Der Glinder Unternehmensverband VSW feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Zu seiner Mitgliederversammlung hatte der Verband und Serviceorganisation der Wirtschaftsregionen Holstein und Hamburg prominenten Besuch eingeladen: Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) schaute im Reinbeker Sachsenwald Hotel vorbei und hielt einen Vortrag.
Der promovierte Jurist und ehemalige Spitzenmanager machte deutlich, warum es seiner Meinung nach nicht sinnvoll sei, Wirtschaftspolitik entlang von Landesgrenzen zu machen. „Die Unternehmen in Hamburg haben kaum noch Flächen, um zu wachsen“, so Buchholz. Gerade in den beiden Südkreisen sei die Nähe zu Hamburg ideal und die Chance hoch, dass sich Unternehmen aus Hamburg dort ansiedelten. Neben dem Ausbau von Straßen und Schienen sei die Versorgung mit Glasfaserverbindungen enorm wichtig. Dabei sieht der Minister Schleswig-Holstein zwar im bundesweiten Vergleich an der Spitze, europaweit jedoch noch immer viel zu weit hinten. Hinderlich für die wirtschaftliche Entwicklung sei zudem das Planungsrecht in Deutschland: „Wenn wir das nicht essenziell ändern, können wir bald gar keine Großprojekte mehr angehen.“
Für Schleswig-Holstein sei die Struktur mit überwiegend mittelständischen Unternehmen „Fluch und Segen zugleich“. Mittelständler hätten selbst nur selten Forschungsabteilungen und seien in ihrer Innovationsfähigkeit eingeschränkt. Buchholz ermutigte die Zuhörer, in ihren Firmen zu schauen, wie ihr Geschäftsmodell sich in der digitalen Welt verändert: „Die Entwicklung geht sonst an Ihnen vorbei.“ Die VSW-Mitglieder wählten auch einen neuen Vorstand. Er setzt sich wie folgt zusammen: Michael Voigt (Vorsitzender), Oliver Franke (Stellvertreter), Ronald Zorn, Henner Buhck, Jan Bustorff, Wolfgang Färber und Frank Wolgast.