Glinde. Möllner Landstraße wird über Monate saniert. Geschäftsleute im Zentrum sind besorgt. Umwege für Autofahrer.

An diesem Montag beginnen die Arbeiten für die Sanierung der Möllner Landstraße: Ein Datum, das viele Glinder – vor allem die Gewerbetreibenden in der Stadt – nervös macht. „Die Stimmung ist schlecht, viele machen sich Sorgen und rechnen mit Umsatzeinbußen“, sagt Uwe Bölt, Vorsitzender der Gewerbevereinigung Glinde. Viele, aber nicht alle: „Wir kennen bisher noch nicht mal den Baustellenablauf“, sagt Frederik Broscheid, Kundenberater für das Unternehmen Zeppelin, das an seiner Mietstation am Biedenkamp Maschinen von der Arbeitsbühne bis zum Teleskopstapler vermietet. „Aber wir sehen das sportlich norddeutsch mit Humor und schauen mal, was am Montagmorgen passiert.“ Bisher stehe für den Vormittag noch nicht so viel im Terminkalender. Der Andrang sei sehr verschieden, mal werde alle fünf Minuten, mal erst nach acht Stunden eine Maschine vermietet.

Uwe Bölt sieht die eigentliche Problematik auch erst im zweiten Bauabschnitt ab 15. Juli in der Stadtmitte. „Dann wird es auch vermehrt Parkprobleme und Anlieferungsschwierigkeiten geben“, fürchtet der selbstständige Computerfachmann. Geplant sind bis 1. Dezember drei Bauabschnitte bis Oststeinbek Höhe Stormarnstraße.

Umleitungen werden ausgeschildert

Andrea Köhler aus der Stadtverwaltung Glinde, die den Verlauf der Arbeiten mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr abgestimmt hat, gibt für die Gewerbegebiete Entwarnung. „Der erste Kreisel zwischen Biedenkamp und Berliner Straße soll während der gesamten Zeit frei bleiben“, sagt sie. Dies ist auch der Website des Landesbetriebs zu entnehmen (www.schleswig-holstein.de /DE/Landesregierung/LBVSH).

Gesperrt werden vom 1. bis 14. April zunächst die Kreisstraße 80 (K80) zwischen der Stadtgrenze zu Reinbek-Neuschönnigstedt und der Brücke über die K 80 sowie die Auffahrt von der A 24 und sämtliche Auf- und Abfahrten von und nach Glinde. Denn diese Straßen werden vollkommen ausgebaut und erneuert. Die Umleitung führt über die Kaposvarspange, Oher Weg, Avenue St. Sebastien, Sachsenwaldstraße, Königstraße und Haidkrugchaussee (siehe rote Punkte auf der Grafik). Ab Kaposvarspange ist die Möllner Landstraße noch in Richtung Osten bis zum Kreisel befahrbar.

Ab 15. April bis 26. Mai folgen die Brücke, die Landesstraße 94 bis zum Kreisel sowie die Auf- und Zufahrten zur Kreisstraße 80 im Westen. Die östlichen Rampen sind dann schon wieder geöffnet. Der Reinbeker Stadtteil Neuschönningstedt ist dann wieder aus dem Süden über die K 80 zu erreichen.

„Was die Sperrungen genau für unseren Betriebshof bedeuten, können wir derzeit noch nicht abschätzen“, sagt Anja Giercke, Pressesprecherin der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Am Betriebshof an der Berliner Straße in Glinde gehe man aber schon davon aus, dass es zu Einschränkungen kommen wird, wenn der Verkehr in einem so großen Maße umgeleitet wird. Sobald Einschränkungen auftreten, werde man aber schnell reagieren.

Busse in Richtung U-Bahnhof fahren etwas früher als bisher

Fest steht, dass die Linien 133, 776 und 619 umgeleitet werden und die Haltestellen Berliner Straße und Heideweg nicht bedienen können. Die Busse halten ersatzweise an den Haltestellen Neuschönningstedt, Schule, Oher Weg, Hans-Geiger-Straße und Bünebüttler Weg. Die Busse in Richtung U-Bahnhof Steinfurther Allee fahren etwas früher und sind aus Richtung Hamburg etwas länger unterwegs.

Das Projekt gliedert sich in vier Phasen und kostet rund 4,7 Millionen Euro. Die Arbeiten auf dem Abschnitt von der Stormarnstraße in Oststeinbek bis zur Landesgrenze sollen erst im Juli 2021 beginnen. Zuvor wird die Anschlussstelle Billstedt saniert, die die A 1 und die B 5 in Hamburg verbindet. Liefen beiden Projekte parallel, käme es zu einer Überlastung der Umleitungsstrecke.