Bargteheide. Deutsche Bahn stellt Pläne für neue S4-Trasse vor. Temporäre Querung am Stellwerk ist nicht genehmigungsfähig.
Für den Neubau der S-Bahnlinie 4 von Hamburg nach Bad Oldesloe wird sich der Bargteheider Bahnhof grundlegend verändern. Darüber informierte die Deutsche Bahn in einem Gespräch mit der Stadtverwaltung im Bargteheider Rathaus. Die Einzelheiten werden heute Abend ab 19 Uhr auch Thema bei der Sitzung des Bauausschusses im Ratsaal sein.
Der Bahnsteig 3 soll künftig dem S-Bahn-Betrieb vorbehalten sein. Dort werden zwei Haltebereiche Nord und Süd mit jeweils 210 Metern Länge entstehen. Der Bahnsteig wird etwa 2,50 Meter breit, 96 Zentimeter hoch und barrierefrei sein sowie mit Unterständen versehen. Der Verkehr soll laut Plan über die bereits vorhandene Unterführung angeschlossen werden. Die auf der östlichen Seite der Trasse angesiedelte Fahrradabstellanlage wird auf Kosten der Deutschen Bahn verlegt.
Gebaut werden soll im Jahr 2023
Der Bahnsteig 2 wird ebenso zurückgebaut wie die Schrankenanlage. Der Bahnsteig 1 wird auf eine Höhe von 76 Zentimetern gebracht und überdacht. In den Planungen ist der Güterverkehr bis 2025 berücksichtigt. Eine schalltechnische Untersuchung wegen der Taktverdichtung hat die Bahn bereits zugesagt.
Die erforderlichen Baumaßnahmen am Bahnhof sind für das Jahr 2023 avisiert. Sie werden weitgehend bei „rollendem Betrieb“ durchgeführt. Um notwendige Einschränkungen des regulären Fahrgastverkehrs so gering wie möglich zu halten, wird auch in Ferienzeiten, an Wochenenden oder in den Nachtstunden gebaut. Zum Fahrplanwechsel 2024 soll die S 4 dann fahren. Der Regionalbahnbetrieb wird zu diesem Zeitpunkt eingestellt. In den Hauptverkehrszeiten ist ein 20-Minuten-Takt vorgesehen. Die Fahrzeit bis zum Hamburger Hauptbahnhof wird sich um rund sechs Minuten verlängern. Bad Oldesloe soll stündlich angefahren werden.
Politik will „Verkehrschaos“ vermeiden
Die CDU-Fraktion in der Bargteheider Stadtvertretung mahnt im Hinblick auf den geplanten Neubau der Eisenbahnbrücke über die Lohe/Landesstraße 89 eine „alternative Verkehrsführung“ an, um die Querung Tremsbütteler Weg zu entlasten. „Ein Verkehrschaos muss unbedingt vermieden werden, das hat für uns erste Priorität“, sagt Fraktionschef Mathias Steinbuck. Aus Sicht der Christdemokraten sollte mit der Deutschen Bahn über eine temporäre Querung der Gleise am Stellwerk an der Bahnhofstraße, Höhe Theodor-Storm-Straße, verhandelt werden. Bedenken seitens der Bahn müssten „nun schnellstens ausgeräumt werden“.
Nach Abendblatt-Informationen ist diese alternative Querung der Bahnstrecke Hamburg–Lübeck inzwischen geprüft und abgelehnt worden. „Eine Genehmigungsfähigkeit zur Wiederöffnung des ehemaligen Bahnübergangs ist nicht gegeben“, formuliert es Stadtsprecher Alexander Wagner.
Die Stadtverwaltung habe aber erneut auf „die zwingende Notwendigkeit zur Entwicklung eines Verkehrs- und Umleitungskonzepts für den Zeitraum der Bauarbeiten“ hingewiesen. Hinsichtlich des Neubaus der Bahnbrücke wurde dem durch die Deutschen Bahn beauftragten Ingenieurbüro zudem mitgeteilt, dass eine Verbreiterung des vorhandenen Geh- und Radweges auf mindestens drei Meter für sinnvoll erachtet wird.