Glinde. Seit 50 Jahren agiert der VSW als Interessenvertreter, Fortbilder und Netzwerker. Im März 1969 fing alles an.

Die Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg sind nicht nur geografisch weit entfernt von der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel. Die Randlage ist auch für die Wirtschaft eine Herausforderung – gerade, wenn sie mit der Politik Kontakt halten und ihre Interessen vertreten möchte.

Genau zu diesem Zweck hat eine Handvoll Unternehmer im März 1969 den Verband der südostholsteinischen Wirtschaft (VSW) gegründet. Der erste Vorstandsvorsitzende des VSW, Bernd von Brauchitsch, bat in einem Brief an die Landesregierung darum, dass der neue Verband nun bei allen Angelegenheiten, die die Wirtschaft in den Kreisen Stormarn und Lauenburg berühren, Gelegenheit zur Stellungnahme bekommt.

Der VSW beschäftigt insgesamt 387 Mitarbeiter

In diesen Tagen feiert der VSW sein 50-jähriges Bestehen. „Im Sommer 1969 hatte der VSW 18 Mitglieder und ist stetig gewachsen. Heute sind es 387“, sagt Geschäftsführerin Nicole Marquardsen. Sie geht davon aus, dass bald die Marke von 400 Mitgliedern übertroffen wird. Für die steht fünf Jahrzehnte nach Gründung aber nicht mehr die politische Interessenvertretung an erster Stelle – dafür ist seit vielen Jahren der Dachverband UV Nord zuständig.

Der VSW, der nach zwei Namensänderungen nun Verband und Serviceorganisation der Wirtschaftsregionen Holstein und Hamburg heißt, hat nicht nur sein Wirkungsgebiet vergrößert, sondern sich auch auf verschiedene Dienstleistungen spezialisiert. So helfen mittlerweile fünf Anwälte den Mitgliedsunternehmen etwa bei arbeitsrechtlichen Fragen, vertreten sie bei Prozessen vor Gericht und informieren sie regelmäßig zu Gesetzesänderungen und der neuesten Rechtsprechung. Seit 2015 befindet sich die Geschäftsstelle des Verbandes in Glinde, nachdem sie zuvor in Reinbek angesiedelt war.

Verband bietet viele Fortbildungsmöglichkeiten

Für die Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen bietet der VSW außerdem eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Fortbildung: „Das gilt für den Auszubildenden genau so wie für die Führungskraft“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Oliver Franke.

Beliebt sind zudem die Möglichkeiten der Unternehmen, sich untereinander zu vernetzen. Vergangenes Jahr organisierte der VSW acht Treffen in jeweils ganz unterschiedlichen Unternehmen, vom Autolackierer bis zum Maschinenbauer, dazu kommt das traditionelle jährliche Grünkohlessen.

Dieses muss in diesem Jahr jedoch für den großen Jubiläumsball pausieren, der am 29. März im Empire Riverside Hotel in Hamburg stattfindet: „Wir haben Grund genug, ein halbes Jahrhundert Erfolgsgeschichte gebührend zu feiern“, sagt der Vorstandsvorsitzende Michael Voigt, der auch Chef des Ahrensburger Unternehmens Hela Gewürzwerk GmbH ist.